Im Fokus stehen das Leben und die Inbesitznahme öffentlichen Raumes von verschiedenen ethnischen und sozial schwächeren Gruppen in Zusammenhang mit der fehlenden (oder „noch“ nicht greifenden) Sozial- und Integrationspolitik als Mitverursacher politischer Rechtsausrichtung in der Bevölkerung und der daraus resultierenden verstärkten sozialen Konflikte. Realismus versus Idealismus...
Der Abschlussjahrgang der Musicalausbildung PERFORMING ARTS STUDIOS VIENNA präsentiert am 1. und 2. April 2009 im Theater Akzent das Ergebnis seiner dreijährigen Ausbildungszeit. Die Absolventen werden auf ihrem Streifzug durch verschiedenste Musicals vom 2. und 1. Jahrgang unterstützt.
Garantiert ist auf alle Fälle eine abwechslungsreiche Show in Tanz, Gesang und Schauspiel.
Goethes „Reineke Fuchs“ – ein fabelhafter Spaß! Erst kommt das Fressen und dann die Moral – nach diesem Grundsatz lebt und handelt Reineke. Die anderen Tiere schieben die Moral vor, um ans Fressen zu gelangen.
Reineke nützt die Schwächen seiner Widersacher, die Gier des naiven Bären Braun, die Eitelkeit des faulen Katers Hinze, die Unterwürfigkeit des beleidigten Wolfes Isegrim gnadenlos aus. Selbst der mächtige, korrupte Löwe wird von Reineke manipuliert und an der Nase herumgeführt.
Fünf temperamentvolle junge Schauspielerinnen plagen sich und andere mit Hexametern? Nicht im Geringsten! Leichtfüßig und mit beißender Ironie setzen sie sich über alle Geschlechterklischees hinweg.
Kein Mensch kann sich vorstellen, wie lange so eine Woche ist, wenn man etwas tut, das verboten ist.
Mit diesen Worten beschreibt die heute 88-jährige Milli Deutsch die letzten beiden Kriegsjahre in Eisenerz, in denen sie Protagonistin einer historisch lange vernachlässigten Geschichte war: Jener des österreichischen Widerstandes gegen das Hitler-Regime, im Besonderen des „stillen“ Widerstandes, dessen Namen und Gesichter bis heute unbekannt geblieben sind.
Es ist das Jahr 1944, ein Ende des Krieges noch nicht absehbar. Millis Mann kämpft an der Front, sie ist schwanger und lebt allein in ihrer Wohnung in Eisenerz. In ihr für Kriegsverhältnisse relativ geschütztes Leben platzt eines Tages Mitzi, eine ehemalige Schulkollegin, die von der SS gesucht wird, weil sie sich mit der Österreichischen Freiheitsfront solidarisiert hat. Von einem Tag auf den anderen wird Milli zur Widerstandskämpferin wider Willen: Sie nimmt Mitzi auf, und in ihrem Gefolge zwei weitere Partisanen – während die hitlertreuen Schwiegereltern in ihrer Wohnung ein und aus gehen. So lebt sie zwei Jahre in der Gefahr, entdeckt und denunziert zu werden, zwei Jahre in Angst: vor jedem Klingeln an der Tür, vor jedem Uniformierten auf der Straße. Als auch noch eine hochschwangere Bekannte aus Berlin bei ihr Unterschlupf sucht, nimmt das "Versteckspiel" endgültig absurde Züge an…
Georg Schmiedleitner inszeniert die wahre Geschichte der Milli Deutsch, die sich aus Zivilcourage und Menschlichkeit selbst in Lebensgefahr begeben hat, als Spiel zwischen Dokumentarischem Theater und Groteske.
„Mann. Nackt. Hundeleine. Frau. – Covergirl.“ So beschreibt Lynndie England das Foto aus Abu Ghraib, mit dem sie sich ins kollektive Gedächtnis unserer Zeit gebrannt hat. Das eindrückliche Theaterprojekt bietet eine Sektion des „Menschen“ hinter dem „Monster“. Zwischen Dokumentation und Fiktion, zwischen innerem Monolog und Kabarett bewegt sich das Stück, das auf makabre, aber behutsame und sogar humorvolle Weise aus dem Leben der jungen amerikanischen Soldatin erzählt und Antworten auf die Fragen rund um die Vorkommnisse von Abu Ghraib sucht.
Der berühmte Schriftsteller Paul Sheldon hat noch einmal Glück gehabt: Nach einem schweren Autounfall in einer einsamen Gegend wird er von der ehemaligen Krankenschwester Annie Wilkes gefunden. Sie ist sein allergrößter Fan und pflegt ihn fürsorglich in ihrem abgelegenen Haus. Als Annie jedoch den lang ersehnten letzten „Misery"-Roman zu lesen bekommt, ist sie schockiert: Wie konnte Paul seine tapfere Heldin am Ende sterben lassen? Annies liebevolle Fürsorge wandelt sich bald in blanken Terror. Sie zwingt den Autor mit allen Mitteln, ihre Lieblingsheldin Misery in einem neuen Band wieder lebendig werden zu lassen. Paul Sheldon ist in eine scheinbar unentrinnbare Falle geraten und schreibt um sein Leben. Jeden Tag verlangt Annie von ihm ein neues Romankapitel. Und mit jedem Versuch, sich zur Wehr zu setzen, wird es augenscheinlicher: Er befindet sich in den Händen einer Psychopathin...
In nur 50 Minuten, schneller als in Italien oder Deutschland, sind Sie in der Slowakei. Wollen Sie sich dort mit Händen und Füßen verständigen? Hoffen Sie, dass alle Slowaken ohnehin deutsch sprechen?
Gut, in 50 Minuten werden Sie nicht slowakisch lernen, aber in 90 Minuten erfahren Sie in diesem Sprachkurz (kurz, slow. = Kurs, dt.) die wichtigsten Grundlagen für diese Sprache. Und das auf humorvolle Weise: Wissen Sie, dass Sie ohnehin schon einen slowakischen Grundwortschatz haben? Kommen Ihnen die Wörter pomali und lepschi bekannt vor? Wissen Sie, dass die slowakische Sprache bis zu 50% ökonomischer ist als Deutsch? Und wissen Sie, wie Sie ganz einfach slowakische Wörter bilden können?
Peter, Fabrikant und einsamer Hüter der großbürgerlichen Kultur, ist mit einer schönen und gebildeten Frau verheiratet. Ilonka stammt zwar aus dem Kleinbürgertum, hat den Lebensstil und die Umgangsformen der höherstehenden Schicht aber perfekt verinnerlicht. Doch die Ehe scheitert - trotz oder wegen der unbedingten Liebe, die Ilonka ihrem Mann entgegenbringt. Die Erinnerung an eine dritte Person, das ehemalige Dienstmädchen Judit, steht zwischen dem Paar. Der Schriftsteller Lazar, Peters Jugendfreund, verwandelt als Beobachter die Dreiecksgeschichte in ein strategisches Spielfeld.
Márais Abgesang auf die großbürgerliche mitteleuropäische Welt ist weit mehr ist als eine klassische Dreiecksgeschichte zwischen Mann, Frau und Dienstmädchen. Vor den Kulissen der Budapester Zwischenkriegsperiode - in den großbürgerlichen Salons, eleganten Kaffeehäusern und kargen Dienstbotenzimmern - stellen sich vier unterschiedliche Menschen dieselbe Frage nach der Existenz echter Gefühle und kultureller Verwurzelung. Sylvia Haider hat den erfolgreichen Roman des brillanten Zeitdiagnostikers Sándor Márai für die Bühne adaptiert, und der junge Regisseur Rudolf Frey inszeniert diesen großen Stoff im Kasino am Schwarzenbergplatz.
Als sie die Zumutungen des erbarmungslosen Tanzmarathons, in den sie voller Hoffnungen gestartet sind, nicht mehr ertragen und zudem erfahren, dass vom verheißenen Hauptgewinn nach Abzug aller Kosten nichts bleiben wird, erlöst Robert die lebensmüde Gloria durch einen Schuss in die Schläfe. Dafür wird er zum Tode verurteilt und hingerichtet.
"Gott möge seiner Seele gnädig sein", lauten die letzten Worte des Urteilsspruches. Mit ihnen endet Horace McCoys Roman "They shoot horses, don't they?", den Sydney Pollack unter gleichem Titel verfilmt hat. Die Theaterfassung des Stoffes spürt dem frommen Wunsch des irdischen Gerichts nach, lässt die Tanzpartner auferstehen und zwingt sie erneut vor ihren Richter. Doch ihr Totentanz dreht sich nicht mehr um juristische Fragen: Wäre ein richtiges Leben im falschen möglich gewesen, lautet das Motto der letzten Runde.
Der grausame Böhmenkönig Ottokar, glücksverwöhnt und unberechenbar, ist tot. Stattdessen ist mit dem bescheidenen Rudolf von Habsburg endlich Frieden in Österreich eingekehrt. Tyrannische Willkür wurde ersetzt durch gottesfürchtige Milde, und somit ist der Weg frei für eine Geschichte, die siebenhundert Jahre andauerte und den Titel trägt: "Die Habsburger in Österreich".
Mit dieser Sichtweise aufs Stück sind seit der Uraufführung von "König Ottokars Glück und Ende" viele Inszenierungen über die Bühne gegangen - Rudolf von Habsburg als Türsteher zum Eingang einer neuen, besseren Zeit. Dabei stellte sich heraus, was für eine großartige Projektionsfläche für die jeweiligen politischen Sichtweisen Grillparzers Stück bot. Eigentlich müsste es demnach "Die Machtübernahme der Habsburger als Entwicklung zum Guten, Gerechten, Geordneten" heißen. Es heißt aber "König Ottokars Glück und Ende" und davon handelt es - vom Glück und Ende eines Menschen und davon, dass das eine manchmal unmittelbar mit dem anderen zusammenhängt.