Anfang der 1980er Jahre wirkten sie in dem Musical “The Gospel At Colonus“ mit, das einen Obie Award gewann und den Blind Boys Of Alabama einen Popularitätssprung einbrachte. Von 2002 bis 2005 gewannen sie viermal in ununterbrochener Folge den Grammy für das beste traditionelle Soul/Gospelalbum (2005 mit Ben Harper). Auch 2009 erhielten sie diese Auszeichnung. Die Gruppe arbeitete u.a. mit Mahalia Jackson, Aaron Neville, Tom Waits, Mavis Staples, Solomon Burke und Lou Reed zusammen. Und die Blind Boys Of Alabama absolvierten Welttourneen mit Tom Petty und Peter Gabriel.
Der Gospel Song (wörtl. Evangelienlied) ist eine religiöse Gesangsgattung der Afroamerikaner, die stärker als der Negro Spiritual von Blues- und Jazzelementen geprägt ist. Die Texte beziehen sich auf das Neue Testament. Musikalisch dominiert das kommunikative Prinzip von Call und Response: die Gemeinde antwortet dem Prediger durch rhythmische Zurufe. Der Gospel Song ist in den 1930er Jahren in den amerikanischen Städten entstanden. Die prägende Gospel-Charakteristik geht aber viel weiter zurück. Bereits im 18. und 19. Jahrhundert dürften Händeklatschen und Füßestampfen, entstanden im Zuge der Christianisierung und damit Disziplinierung der Sklaven durch Methodisten und Baptisten, entscheidende Ähnlichkeit mit einer gospelsingenden Gemeinde aufgewiesen haben.
Jimmy Lee Carter (vocals), Bishop Billy Bowers (vocals),
Ben Moore (vocals), Tracy Pierce (bass, vocals),
Joey Williams (guitar, vocals), Peter Levin (organ, piano)
und Eric McKinnie (drums, vocals)
Mit 16 Jahren hatte Herman mit dem Klavierstudium bei Opher Brayer begonnen, zwei Jahre später ging er nach Boston an die Berklee School of Music. Bald darauf machte er sich in der Pariser Jazzszene einen Namen. Unverklemmt, kreativ und mit viel Freude an der Musik hat das junge Yaron Herman Trio Swing und Groove neu erfunden. Herman‘s rasanter Aufstieg ist einzigartig in der Musikgeschichte und mit seiner herausragenden Intelligenz sowie seinem außergewöhnlichen Talent zu erklären.
Nach seinem Eindruck von dem jungen Künstler befragt, sagte George Avakian, Produzent der ersten Aufnahmen von Keith Jarrett und der „Kind Of Blue“-Session von Miles Davis nur: „Yaron is the real thing.“ Das Yaron Herman Trio hat es geschafft, Kompositionen von Criabin und Björk, Klassiker wie „In The Wee Small Hours Of The Morning“ und „Halleluja“ von Jeff Buckley / Leonard Cohen, „Toxic“ von Britney Spears und das israelische „Layla, Layla“ mit Eigenkompositionen wie „MMM“ und dem obsessiven „Paluszki“ unter einen Hut zu bringen.
Yaron Herman (piano), Matt Brewer (bass), Gerald Cleaver (drums)
Der Abkömmling einer musikbegeisterten Familie aus der Karibik hatte zunächst Klavierunterricht, begann mit elf Jahren Altsaxophon zu spielen und stieg 1946, beeindruckt von Coleman Hawkins, auf das Tenorsaxophon um. Er spielte mit seinen Jugendfreunden Art Taylor, Jackie McLean und Kenny Drew, später bei Sessions mit Thelonious Monk und Bud Powell. Es folgten Einspielungen mit Fats Navarro, Art Farmer und Jay Jay Johnson sowie Engagements bei Art Blakey (1949), Tadd Dameron, Bud Powell und Miles Davis, dessen Bands Rollins zwischen 1951 und 1954 vor allem bei Plattenaufnahmen häufig angehörte. 1956/57 war er Mitglied des Max Roach/Clifford Brown-Quintet. Seinem Erstlingsalbum als Leader “Moving Out“ (1954) folgten bis heute Dutzende vielfach ausgezeichnete Alben des mehrfachen Poll-Siegers. Mehrmals zog sich Sonny Rollins vorübergehend aus dem Musikbetrieb zurück. Seit den 1990er Jahren trat er mit Wynton Marsalis auf, gab Solo-Konzerte, gastierte wiederholt in der New Yorker Carnegie Hall und bei allen großen Jazzfestivals.
Zu den bedeutendsten Einspielungen seiner einmaligen Karriere zählen “Saxophone Colossus“ (1956), “Tenor Madness“ (mit John Coltrane als Gast) oder “Way Out West“ (1957, mit Ray Brown und Shelly Manne). Ursprünglich verband Sonny Rollins den mächtigen Sound der Coleman Hawkins-Schule mit dem neuen Einfluss von Charlie Parker. Er entwickelte früh ein feines Gespür für aktuelle musikalische Strömungen, konzipierte eine eigenständige Improvisationsweise, wurde ein Innovator des Hardbop und spielte eine Rolle beim Aufbruch des Free Jazz. Seine “Freedom Suite“ (1958) war das Signal für politisches Engagement schwarzer Musiker im Kampf um Gleichberechtigung. Ferner komponierte er viele Standards wie die vom Blues abgeleiteten “Oleo“, “Airegin“, “Doxy“, “St. Thomas“, “Blues Waltz“ oder “Valse Hot“. Nach Salzburg kommt das Sonny Rollins Quintet in der Besetzung saxophone / guitar / bass / drums / percussion.
Seine ersten Erfahrungen sammelte Malone, der aus einer religiösen Familie kommt, in der Kirche und in Rhythm & Blues-Gruppen. Engagements bei Eddie “Cleanhead“ Vinson und Jimmy Smith folgte die mehrjährige Zugehörigkeit zur Big Band von Harry Connick Jr. “Russell Malone“ (1992) war der Titel seiner Debüt-CD als Leader mit prominenten Sidemen wie Mut Hinton. Später war er Mitglied der Bands von Diana Krall und Benny Green bzw. wirkte an Einspielungen von Roy Hargrove, Gary Bartz, Etta Scott, Don Braden, Kenny Barron, Monty Alexander und Ron Carter mit.
Russell Malone (guitar), Martin Bejerano (piano),
Tasilli Bond (bass), Jonathan Blake (drums)
Natürlich wird er in seinem Salzburger Konzert Benny Goodman (1909-1986) Tribut zollen, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum hundertsten mal jährt. Hamilton arbeitete auch mit Warren Vaché, Rosemary Clooney und Ruby Braff.
Scott Hamilton (tenorsax), John Pearce (piano),
Dave Green (bass), Steve Broewn (drums)
Seit zwei Jahrzehnten begeistert die an der Elfenbeinküste geborene und in Frankreich aufgewachsene Sängerin Cécile Verny, die heute in Deutschland lebt, ihr Publikum. Afrikanische Wurzeln, französische Gesangstradition und amerikanisches Jazzfeeling sind wichtige Quellen für die rhythmisch anregende Mischung aus Chanson, Scat-Gesang, Blues und Swing, die auf Französisch und Englisch vorgetragen wird.
Cécile Verny (vocals), Bernd Heitzler (bass), Andreas Erchinger (piano), Torsten Krill (drums)
Als erster hat Bobby Hutcherson vier Schlägel verwendet und die perkussiven Wurzeln der Mallet Music wieder deutlich hervortreten lassen, ohne die harmonische Dimension zu vernachlässigen. Seine stets swingenden melodischen Linien gehen oft bis an den Randbereich der Tonalität. Mike Mainieri sieht seine Spezialität in der Fähigkeit, “die Illusion aufkommen zu lassen, dass die Melodielinie sich immer weiterspinnt, was angesichts des größeren Tonumfangs sonst eher bei Saxophonisten der Fall ist.“ Hutcherson wuchs in Pasadena auf, spielte an der Westküste mit Curtis Amy, Charles Lloyd sowie Billy Mitchell und arbeitete ab 1961 in New York mit Eric Dolphy, Jackie McLean, Harold Land, Charles Tolliver, Tony Williams, Grant Green, Archie Shepp und Andrew Hill. Der vielfache Poll-Sieger gehörte den Orchestern von Gil Fuller sowie Gerald Wilson an und spielte ab 1965 mit Dexter Gordon. Mit McCoy Tyner unternahm er in den 1990er Jahren große Tourneen und wirkte an Einspielungen von Barney Kessel, John Coltrane, Donald Byrd, Cedar Walton, Dizzy Gillespie, Pharoah Sanders, Kenny Barron und Abbey Lincoln mit.
Das Vibraphon entstand um 1920 als Weiterentwicklung aus Marimba, Metallophon und Xylophon. Seit den 1930er Jahren ist es im Jazz sehr populär. Jay Hoggard: „Das Vibraphon, wie wir es kennen, mag ein zeitgenössisches Instrument sein, aber seine Vorläufer gab es schon vor Jahrhunderten in Afrika und Asien.“ Als Stammvater der Vibraphonisten gilt Lionel Hampton, der das Instrument zum ersten Mal bei Aufnahmen mit Louis Armstrong einsetzte.
Bobby Hutcherson (vibes), Joey Gilman (piano), Dwayne Burno (bass), Eddie Marshall (drums)
Diesmal wird sie gemeinsam mit Tom Reif (guitar, vocals), Alex Meik (bass, vocals) und Christian Lettner (drums) ihr neues bei Universal erschienenes Album “Focus On Infinity“ vorstellen. Hank studierte am Bruckner-Konservatorium in Linz Jazzgesang und Klavier. 1998 erhielt sie den 1. Preis des Kompositionsstipendiums des Landes Salzburg und 2004 den Kunst- und Kulturförderpreis der Stadt Salzburg. Im selben Jahr kürte sie das Magazin “Concerto“ zum “best jazz artist national“. Sabina Hank’s Musik entzieht sich der Einordnung in die üblichen Kategorien wie Jazz oder Pop. Auch der dubiose Begriff Corssover passt nicht zu ihren Kompositionen. Jedenfalls produziert sie stets höchste musikalische Qualität.
Sabina Hank (piano, vocals), Tom Reif (guitar, vocals), Alex Meik (bass, vocals), Christian Lettner (drums)
Miles Davis nannte Ahmad Jamal später “meine größte Inspiration“, John Lewis: sprach von einem “wundervollen Pianisten“ und Horace Silver wies wiederholt auf seinen beträchtlichen Einfluss hin. Ahmad Jamal schafft in seinem Spiel musikalische Spannung durch die ständige Weigerung, seinen umfassenden technischen Hintergrund auszuspielen. Er verfügt über einen nuancierten Anschlag, der ihm feinste dynamische Differenzierungen erlaubt. Jamal integriert immer wieder neue Einflüsse in seinen zugleich beständigen Stil und deutet in sparsam gehandelten Höhepunkten mit rhythmisch präzisen, weitintervalligen Läufen an, dass er über ebenso viel Technik verfügt wie Oscar Peterson. Nach einer klassischen Ausbildung gab es die ersten Engagements als jugendlicher Virtuose in der George Hudson Band. Es folgten Auftritte mit der Gruppe Four Strings, ehe Jamal 1951 mit Israel Crosby und dem Gitarristen Ray Crawford in Chicago sein erstes Trio gründete, das mit “Piano Scene“ debütierte und 1952 “Poinciana“ folgen ließ. Der Name Ahmad Jamal geht auf den Übertritt zum mohammedanischen Glauben zurück. 1994 wurde er vom National Endowment of the Arts mit dem American Jazz Masters Award ausgezeichnet und 1996 erhielt er den Django d‘Or.
Ahmad Jamal (piano), James Cammack (bass), Idris Muhammad (drums), Manolo Badrena (percussion)
Lovano, der einer sizilianischen Einwandererfamilie entstammt, begann mit fünf Jahren Saxophon zu spielen, studierte 1971/72 am Berklee College in Boston und arbeitete dann mit Lonnie Liston Smith und Jack McDuff, ehe er von 1976 bis 1979 dem Woody Herman Orchestra angehörte. Von 1980 bis 1991 war Lovano Mitglied des Mel Lewis Orchestra. Daneben spielte er mit Paul Motian, Carla Bley, Lee Konitz, Elvin Jones, John Scofield, Charlie Haden, Ed Blackwell und Gunther Schuller. Joe Lovano nahm Alben mit Peter Erskine, Vince Mendoza, Ray Drummond, Dave Brubeck u.v.a. auf. Er ist für viele Institutionen als Dozent tätig, darunter das William Patterson College in New Jersey, die New York University oder das Berklee College in Boston, das ihm 1998 die Ehrendoktorwürde verlieh.
Das Tenorsaxophon ist das Instrument der großen Solistenpersönlichkeiten. Coleman Hawkins war der erste berühmteste Protagonist. Mit Lester Young gewann es weiteren Einfluss und John Coltrane wurde zum Star unter den modernen Tenorsaxophonisten. Andere wichtige Tenoristen waren bzw. sind Frankie Trumbauer, Bud Freeman, Chu Berry, Ben Webster, Don Byas, Arnett Cobb, Buddy Tate, Flip Phillips, Stan Getz, Zoot Sims, Booker Ervin und Albert Ayler. Seit der Swing-Ära in den 1930er Jahren ist das Saxophon wegen seiner Flexibilität und seines obertonreichen Klanges ebenso relevant wie die Trompete im archaischen Jazz. Es zählt, obwohl aus Metall, zu den Holzblasinstrumenten.
Joe Lovano (tenorsax), Steve Slagle (altosax), Gary Smulyan (baritonsax), Ralph Lalama (tenorsax), u.a.