„Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben“, so mahnte Felix Mendelssohn ein Jahr vor seinem Tod die Künstler seiner Zeit mit Schillers Worten. Sein „Festgesang“ von 1846 bildet das Herzstück eines Programms, das uns den Künstler Mendelssohn jenseits aller Klischees vom Wunderkind und glatten Erfolgsmenschen zeigt. Moralische Integrität war ihm oberstes Gebot. Dem hat er in vielen Werken Nachdruck verliehen: in der Ouvertüre nach Victor Hugos düsterer Tragödie „Ruy Blas“, in seinen Chorsätzen und der „Reformationssinfonie“. Dabei sollte seine Musik immer für sich selbst sprechen. Am schönsten ist ihm dies im Violinkonzert gelungen.