Die Begeisterung fürs Theaterspielen hat zwei junge Laienschauspieler(innen), Alexander Schwab und Dagmar Sickl, beim gemeinsamen Auftritt im ORF-Theater Klagenfurt zusammengeführt. Zufällig ist die junge Dame Tochter von Dr. Elisabeth Sickl, die seit 1988 auf Schloss Albeck im Kärntner Gurktal eine viel beachtete Kulturplattform betreibt. Der erfolgreiche Hauptdarsteller bei den Eberndorfer Sommerfestspielen, Alexander Schwab, schon lange vom Wunsch beseelt, eine eigene Bühne zu gründen, schlägt Dr. Sickl vor, das vielseitige Kulturangebot durch das Albecker Schlosstheater zu erweitern. Die Idee findet Zustimmung – der Kärntner Kultursommer ist um eine erfrischende Facette reicher!
Der Brandner Kaspar und das ewige Leben
Der 72-jährige Brandner Kaspar wird auf der Jagd von einem Schuss nur knapp verfehlt. Er erkennt eine schwarze Gestalt zwischen den Bäumen. Dieser „Fremde“ ist niemand Geringerer als der Tod. Brandner Kaspars Zeit ist gekommen. Kaspar aber hängt an seinem Leben und versucht, mit dem „Boanlkramer“ zu verhandeln. Es gelingt ihm, den Tod mit Schnaps betrunken zu machen und ihm schließlich mittels eines Kartenspiels 18 Lebensjahre abzuringen. Mit der Gewissheit, vorläufig nicht sterben zu müssen, gelingt es Brandner Kaspar gemeinsam mit Flori, dem Verlobten seiner Enkelin Marie, mit Wilderei gute Geschäfte zu machen. Als aber Marie verunglückt, kommt der Schwindel im Himmel heraus. Petrus und der Erzengel Michael befehlen dem Tod, Brandner Kaspar zu holen. Kaspar willigt ein, sich das Leben im Himmel für eine Stunde lang anzusehen. Von seinen bereits verstorbenen Familienmitgliedern und alten Freunden im Himmel herzlich begrüßt, verzichtet er auf den Vertrag mit dem Tod und bleibt einfach „oben“.
Der Autor
Der Autor, Regisseur und Dramaturg Kurt Wilhelm wurde durch seine Mundarthörspiele im Bayerischen Rundfunk bekannt. Sein berühmtestes Theaterstück schrieb er 1974 für das Staatsschauspiel München: die Bühnenversion der volkstümlichen Kurzgeschichte um den Brandner Kaspar, die sein Ururgroßonkel Franz von Kobell 1871 in den Fliegenden Blättern veröffentlichte. Das Stück war ein großer Erfolg und stand in München über 20 Jahre lang ununterbrochen auf dem Spielplan.
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