Ohne den Humus der Lieder und Tänze des „einfachen“ Volkes wären die großen Werke des Konzertsaals nicht denkbar gewesen. An diesem wunderbaren Abend laden Rattle, Kožená und das Chamber Orchestra of Europe zu entsprechenden musikalischen Schwelgereien ein – und legen vielleicht auch überraschende Beziehungen offen. Immerhin stammte Mahler genauso aus Böhmen wie Antonín Dvořák, der in seinem zauberhaften Scherzo capriccioso zündende Rhythmen und schwebende Melodien mit allen kompositorischen Finessen präsentiert. Und ohne das Studium der Musik verschiedener Völker des Balkans hätte Béla Bartók nicht jener Meister werden können, als den wir ihn kennen. Schließlich Franz Schuberts einzigartige, große C-Dur-Symphonie, die erst lange nach seinem Tod entdeckt wurde: liedhaft und dramatisch, zart und monumental zugleich, schlägt sie ein neues musikalisches Kapitel auf.
Programm
Antonín Dvořák: Scherzo capriccioso op. 66
Gustav Mahler: Rückert-Lieder
Béla Bartók: Five Hungarian Folksongs
Franz Schubert: Sinfonie C-Dur D 944
Besetzung
Magdalena Kožená, Alt
Sir Simon Rattle, Dirigent
Chamber Orchestra of Europe