1611 erklärte ein spanisches Lexikon, der ausgelassene Tanz namens „Folia“ sei nach dem Wort für „verrückt“ (span. folía, frz. folie, it. follia) benannt, weil die Tänzer sich so rasch bewegen würden, dass man meint, sie hätten den Verstand verloren. Als Modell für einen ausgedehnten Variationensatz ging die Follia auch in die reine Instrumentalmusik ein – etwa bei Francesco Geminiani, als faszinierende Kette von Abwandlungen eines Themas, das auf beinah verrückte Weise gedreht und gewendet wird. Auf lustige Weise verrückt wirkt allenfalls auch die Leopold Mozart zugeschriebene „Kinder-Sinfonie“ mit ihren allerlei witzigen, Krach machenden Instrumenten. Da kommt der sonore Violoncelloton von Nicolas Altstaedt in doppelter Hinsicht gerade recht – für Joseph Haydns beliebtes C-Dur-Konzert.
Nicolas Altstaedt, Violoncello
Giovanni Antonini, Dirigent
Il Giardino Armonico
Leopold Mozart: Kinder-Sinfonie
Joseph Haydn: Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 C-Dur Hob. VIIb:1
Francesco Geminiani: Concerto Grosso in d-Moll H.143 „La Folia”
Wolfgang Amadeus Mozart: Serenade Nr. 13 für Streicher in G-Dur KV 525 „Eine kleine Nachtmusik“