Und zwar als dämonische Gestalt, als „Paganini des Klaviers“, der mit wallender Mähne in die Tasten donnert oder sie zärtlich streichelt – und die Damen dadurch reihenweise in Ohnmachten schickt. Damit stach der unverblümte Ekstatiker Franz Liszt seine Konkurrenten aus, die durch grandiose Ruhe und Noblesse wirkten. Sigismund Thalberg zum Beispiel, gegen den Liszt 1837 in Paris gar in einer Art Klavierduell antrat … Wie viel Zirkusattraktionen und Hochseilakte braucht die Musik? Ist technische Brillanz das glatte Gegenteil von gefühlvollem Spiel? Wo verläuft die Grenze zwischen virtuosem Selbstzweck und musikalischem Ausdruck? Solche und ähnliche Fragen werden in der Tonkunst immer wieder neu behandelt. Der für seine originell-grenzgängerische Musik international gefeierte Komponist Sergei Dreznin wirft sie mit seinem neuen Werk „Lisztomania“ auf unterhaltsame Weise auf. Dass dem Publikum dabei immer wieder der Mund offenstehen dürfte, das verspricht ein erlesene Besetzung rund um Julian Rachlin und Hollywood-Legende George Hamilton.
Programm
Sergei Dreznin: Lisztomania, Uraufführung
Bearbeitung mehrerer Werke von Franz Liszt und Antonio Paganini
George Hamilton, Rezitation
Julian Rachlin, Violine
Sarah McElravy, Viola
Maximilian Kromer, Klavier
Omar Meir Welber, Dirigent
Orchester der Volksoper Wien