Ist es im Gegenteil eine dem musikalischen „Sturm und Drang“ zuzurechnende Komposition, in der Gefühlsstürme in bisher ungeahnter Stärke toben? Oder gar eine Schauspielmusik? Wie dem auch sei: Leidenschaften regieren allenthalben. In Beethovens Symphonie Nr. 7 scheinen sie sich noch zu potenzieren, in dieser alle denkbaren musikalischen Extreme der Zeit auslotenden Jubelsinfonie voll explosiver Rhythmen, ekstatischer Melodien und in ganzer Bandbreite genützter Dynamik. Dazu gesellt Julian Rachlin in der Doppelrolle als Solist und Dirigent am Pult des Chamber Orchestra of Europe noch das große Violinkonzert von Johannes Brahms: ein kompositorisches Souvenir aus der Sommerfrische am Wörthersee, aber mit einigen dunklen Wolken vor der Sonne – gekrönt von einem Finale, das Abstecher in die Puszta macht.
Julian Rachlin, Violine und Leitung
Chamber Orchestra of Europe
Johannes Brahms: Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 77
Joseph Haydn: Sinfonie f-Moll Hob. I:49 „La passione”
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92