Und welches Stück wäre für diesen Anlass passender als „The Miracle“, die (wie man heute weiß) chronologisch erste von Joseph Haydns großen Londoner Symphonien, noch dazu unter der Leitung eines famosen jungen englischen Dirigenten? Robin Ticciati, ein früherer Protegé von Sir Colin Davis und Sir Simon Rattle, aber längst flügge geworden, wird mit dem COE Sinn für das echt britischen Understatement beweisen, mit dem Haydn seine Symphonie beginnt – um dann auf Schritt und Tritt zu überraschen. Die mirakulöse Stimmung setzt sich fort in der pianistischen Spontanität und dem kompositorischen Einfallsreichtum von Fazıl Say, der bei Mozarts Konzert KV 467 und seinem eigenen „Verschobenen Haus“, das ein echtes Wunder aus der Türkei in Musik setzt, zum Ohren spitzen verführt. Und wundersam tönt schließlich auch Beethovens „Pastorale“ mit ihren bewegend geschilderten Empfindungen aus der Natur.
Fazil Say, Klavier
Robin Ticciati, Dirigent
Chamber Orchestra of Europe
Joseph Haydn: Symphonie Nr. 96 G-Dur Hob I:96 „The Miracle“
Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzert C-Dur KV 467
Fazil Say: Yürüyen Köşk (Das verschobene Haus) für Klavier und Streichorchester op. 72c (2017)
Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 6 F-Dur op. 93