„Die Namen unsrer Componistinnen lassen sich bequem auf ein Rosenblatt schreiben“, betonte Robert Schumann in seiner Rezension eines Werkes von Julie Weber von Webenau. „Denn ein Mädchen […] muß zehnmal mehr Grund besitzen zu componiren, als wir, die wir’s nur der Unsterblichkeit wegen thun.“ Hörbar machte die Komponistin, eine Schülerin von Wolfgang Amadé Mozarts Sohn Franz Xaver Wolfgang, diese Dringlichkeit in ihrem Schumann gewidmeten L’Adieu et le Retour. Das Klavierquartett e-moll ihrer Enkelin Vilma von Webenau, ihrerseits eine Schülerin Arnold Schönbergs, schlägt hingegen die Brücke zur musikalischen Moderne. Sicherlich „zehnmal mehr Grund“ also, sich dieses Geburtstagskonzert nicht entgehen zu lassen!
Programm
Julie Weber von Webenau (1813–1887)
L’Adieu et le Retour. Morceaux de Fantaisie pour le piano, op. 25 (1840)
Vilma von Webenau (1875–1953)
Klavierquartett e-moll (1912)
– Pause –
Mathilde Kralik von Meyrswalden (1857–1944)
Reigen. Vier ländliche Szenen für zwei Klarinetten, Viola und Violoncello (o. J.)
Nonett c-moll für Klarinette, zwei Hörner, Fagott, Streichquartett und Klavier (um 1912)
Besetzung
Salzburger Hofmusik
Ernst Schlader, Markus Springer | Klarinette
David Fliri, Michael Söllner | Horn
Ivan Calestani | Fagott
Florian Moser, Kamilė Kubiliūtė | Violine
Maria Galkina | Viola
Marius Malanetchi | Violoncello
Wolfgang Brunner | Klavier