Klingt nach: viel zu tun. Hans hat Freude am Lernen, ist ehrgeizig. Aber da sind auch diese Kopfschmerzen, da ist die weggeschmissene Angel (zu wenig Zeit), da ist der leere Hasenstall (zu große Ablenkung). Freunde sind da nicht. Das harte Arbeiten lohnt sich immerhin: Hans besteht das Examen als Zweitbester. Jetzt liegt ein ganzer, langer Sommer vor ihm, in dem er tun und lassen kann, was er möchte. Oder etwa nicht? Als gäbe es kein Entkommen, gerät Hans nach wenigen Tagen wieder in das Rad des Erwartungsdrucks der Erwachsenen. Das war’s mit dem Sommer. Der Herbst bringt den Schulbeginn im Seminar, eine andere Stadt, Internat, viele andere Jungs, aber nur einen echten Freund – doch der flüchtet und Hans steht vor der buchstäblichen Leere. Wie kann das weitergehen?
Hermann Hesse diagnostiziert – wohl nicht nur bei Hans Giebenrath, sondern (s)einer ganzen Generation – mit unverstelltem Blick „hinter dem hilflosen Lächeln des schmalen Knabengesichts eine untergehende Seele“ und umkreist mit seiner Erzählung die zeitlose Frage, was mit Potentialen (nicht) passiert, wenn ihnen Gewalt angetan wird. Kristo Šagors Bühnenadaption lässt in bewährter Manier viele Erzähler*innenperspektiven zu und trifft in einer smarten Grenzwanderung zwischen literarischem Stoff und aktuell gesetzten Fragen den Nerv dieser „Coming-of-Age“-Geschichte.
Regie: Kristo Sagor,
Ausstattung: Denise Heschl
Für Kinder ab 14 Jahren.