Wenn Jonas, Joanna, Ivette und Moritz die Ausbildungs-Stätte verlassen, werden sie bessere Menschen sein, endlich vollständig, bereit für die Welt, das Draußen, ihre glänzende Zukunft. Wie lange sie gebraucht haben, sich die oberen Etagen(betten) zu verdienen? Egal. Wie lange es noch dauert, bis sie diese an die Jüngeren abgeben? Ungewiss. Denn für die bessere Version ihrer selbst gilt es die strenge Hierarchie und die Regeln, wie man sich zu verhalten, zu reden und auszusehen hat, nicht nur zu verinnerlichen, sondern noch zu übertreffen. Jeder Verstoß, jede Sentimentalität wird hart bestraft – nur im Dunkeln, in den Träumen bleibt Platz für FlüsterFlüster. Doch dann kommt ein Neuer, überspringt alle Etagen und Prinzipien und macht die Sollbruchstellen ihrer Welt sichtbar: Wohin soll man wachsen, wenn man nicht weiß, wohin?
Johannes Hoffmann erzählt in seinem ersten Jugendstück von einer Gruppe junger Menschen zwischen Kindheit und Erwachsensein, eigenen und äußeren Erwartungen, Wachsenwollen und Erzogenwerden, die – völlig auf sich allein gestellt – um Orientierung und Bedeutung ringen; für seine sprachlich und atmosphärisch äußerst dichte und packende Dystopie wurde er 2021 mit dem Retzhofer Dramapreis in der Kategorie „Für junges Publikum“ ausgezeichnet.
Regie: Manfred Weissensteiner
Dramaturgie: Dagmar Stehring
Ausstattung: Andrea Meschik
Musik: Robert Lepenik
Regieassistenz: Carmen Schabler
Mit: Hannah Höfler, Nils Kabon, Timon Koiner, Michaela Neuhold, Felix Schwarz