Auf diesem Thron aber sitzt sein gerissener Onkel, der dem unbedarften wie -beirrbaren Neffen einen Handel vorschlägt: Er wird abdanken, wenn Iason ihm eben dieses goldene Fell des sagenumwobenen Widders bringt. Also zieht Iason zusammen mit dem „Who is Who“ der griechischen Mythologie los, mit Sehnsucht im Herzen und den großen Fragen auf den Lippen: Was ist Heimat? Was ist Liebe? Was ist eine Geschichte? Was ist ein Held?... Als fahrende Heimat dient ihnen die Argo, das geheimnisvolle Schiff, das Iason (die Götter wissen, warum!) weise Ratschläge zuraunt und ihn verlässlich durch seine Irrfahrt trägt, denn: Die „Argonauten“ lassen kein Abenteuer aus, gibt es doch immer noch eine Insel, noch einen Sieg, noch einen Feind, noch eine Frau – bis sie Medea begegnen, die das ersehnte Vlies und ihr Schicksal in Iasons Hände legt. Doch was passiert mit einem Helden, wenn sein Ziel erreicht, seine Geschichte am Ende ist? Oder sie aus einer anderen Perspektive erzählt wird?
Kristo Šagor gelingt es in seiner gewitzten Antiken-Bearbeitung, den grausamen und zutiefst menschlichen Mythos um Iason und Medea für ein junges Publikum so aufzubereiten, dass es weder geschont noch gelangweilt wird; seine kluge und leichtgängige Kombination aus Popkultur und griechischer Tragödie, klassischer Heldenreise und packendem Erzähltheater wurde 2019 beim Heidelberger Stückemarkt ausgezeichnet.
Regie
Esther Felicitas Muschol
Co-Regie
Benjamin Rufin
Bühne
Fabian Lüdicke
Kostüme
Ágnes Hamvas
Musik
Andreas Dauböck
Dramaturgie
Dagmar Stehring