John Adams, der faszinierende amerikanische Komponist, der Minimal Music, Jazzig-Rockiges und neue Romantik originell vereint, hat mit »Absolute Jest« 2012 die rare Gattung des Konzerts für Streichquartett und Orchester nachhaltig bereichert. »Die Hochzeit zwischen Quartett und Orchester ergibt ein Meisterstück«, befand Starkritiker David Littlejohn im »Wall Street Journal« nach der Uraufführung in San Francisco.
Umrahmt wird das mitreißende Stück aus der »Neuen Welt« von Werken jenes Meisters aus Böhmen, der als Gast in den USA die größten Triumphe seines Lebens feierte. Zunächst erklingt eine seltene Kostbarkeit, Antonín Dvořák herrliche Symphonische Variationen über sein eigenes Chorlied »Ich bin ein Fiedler«, geradezu das Credo eines der wundersamsten Musikanten der Musikgeschichte. Die ewig junge »Symphonie aus der neuen Welt« steht am Ende des Konzerts. Wer will, kann dabei die grünen Wälder und Felder in Dvořák idyllischem Sommerquartier in Spilville/Iowa vor sich sehen, wenn das Englischhorn im Largo zum schönsten Solo seiner Literatur ansetzt. Aller Anlehnung an Musik der Farbigen und Indigenen zum Trotz ist slawisches Gemüt und Temperament unüberhörbar, auch wenn der Eisenbahnfan Dvořák im Finale lustvoll eine Dampflok der »Union Pacific« losrollen lässt.