Beim Besuch einer Don Giovanni-Vorstellung hat der zwischen Kunst und Leben zerrissene Dichter Hoffmann auf der Bühne unverhofft seine ehemalige Geliebte, die Sängerin Stella, wiedererkannt. Tiefbewegt kehrt er in der Vorstellungspause in Luthers Weinkeller ein. Auf das Drängen von Freunden hin erzählt Hoffmann drei unglückliche Liebesgeschichten mit drei unterschiedlichen Frauen: mit der perfekten Puppe Olympia, die sich als Automat entpuppt, mit der todkranken Antonia, die sich buchstäblich zu Tode singt, und der venezianischen Kurtisane Giulietta, die Hoffmann skrupellos sein Spiegelbild raubt. Hoffmanns Gegenspieler, der ihm verhasste Stadtrat Lindorf, der ein Auge auf die Sängerin Stella geworfen hat, kehrt in den jeweiligen Geschichten in wechselnden „Bösewicht“-Figuren wieder und zerstört Hoffmanns Liebesglück.
Offenbach erfüllte sich mit seinem letzten Werk nach Motiven aus unterschiedlichen Erzählungen E.T.A. Hoffmanns einen langgehegten Wunsch: Nach zahlreichen Operetten schuf er nun die ersehnte große Oper. Musikalisch spielt er mit einem spannungsvollen Neben- und Gegeneinander von karikierend-komischen und expressiv-tragischen Elementen. Die Form des Werks ist an den Erzählstil E.T.A. Hoffmanns angelehnt, der mit seinen unheimlichen und grotesken Erzählungen einer der wichtigsten Dichter der Romantik war und in Frankreich als stilprägend empfunden wurde. In dieser Oper wird er selbst zur Hauptfigur. Offenbach begann 1877 mit der Vertonung, starb aber 1880, ohne das Werk vollenden zu können.