Für ihn ist Video »wie Wasser [...] eine völlig ätherische Form, die 50 Jahre lang im Fernseher eingeschlossen war«. Konsequenterweise vollzog er daher Anfang der 1990er-Jahre den Schritt zur freien, im Raum »agierenden« Videoskulptur. Er begann seine Videogesichter auf Objekte, kissenartige Köpfe und Stoffpuppen zu projizieren und löste seine Kunst damit endgültig vom Bildschirm.
Ourslers Werke sind im Zwischenbereich von Skulptur und Performance angesiedelt. Häufig arbeitet der Künstler mit der Performerin Tracy Leipolt zusammen. Seine Figuren sind unter Möbeln verborgen oder kauern in Zimmerecken und erzählen Geschichten. Oursler thematisiert dabei immer wieder den Einfluss der Massenmedien auf die menschliche Psyche. So lässt er seine Figuren manisch jammern, schreien, schimpfen und stöhnen und wie besessen und von fremden Kräften angetrieben unaufhörlich Satzfragmente hervorstoßen.
Seine neuen Arbeiten bestehen häufig aus mehreren skulpturalen Videoelementen und besetzen, wie schon seine Gemeinschaftsarbeit mit Mike Kelley auf der DOCUMENTA IX (1992), ganze Räume, sodass der Betrachter zum Akteur der Inszenierung wird. Eindringlich potenziert sich hier der nach innen gerichtete mediale Blick in die Psyche des Menschen.