Beginnend mit den dem verehrten Lehrer Antonio Salieri gewidmeten 3 Sonaten op. 12 entsteht eine klingende Reise bis in die mittlere Schaffenszeit des Komponisten; später widmete er sich mehr dem Cello, was Duobesetzungen betrifft. Am Ende der Reise steht die dem Schüler Rudolph von Österreich zugedachte Erzherzog-Sonate op. 96. Wie immer in Werkkomplexen – und auch dann, wenn die Titel gar nicht vom Komponisten stammen – erfreuen sich die Frühlingssonate op. 24, die erstmals die Dreisätzigkeit zugunsten eines Scherzos verlässt, und die für gleich zwei prominente Virtuosen bestimmte Kreutzer-Sonate op. 47 größter Beliebtheit. Doch sind auch die Stücke dazwischen Meisterwerke mit jeweils eigenem Charakter. In den Durchführungen der schnelleren Sätze setzen sich im Lauf der Zeit immer mehr die Emphase, ja die Dramatik und das typische Befreiungs-Pathos der im selben Zeitraum entstandenen Symphonien und Instrumentalkonzerte durch, während sich die neue Ausdruckskraft in den langsamen Sätzen zwischen Erhabenheit und Melancholie bewegt. Annedore Oberborbeck, Erste Konzertmeisterin des TSOI, und Michael Schöch, der famose Pianist aus Tirol, treten die Reise durch Beethovens Violinsonaten-Welt in drei Konzerten an.
Annedore Oberborbeck und Michael Schöch