Hartmann, der sich nach dem Krieg intensiv für die Avantgarde einsetzte, aber auch für Versöhnung eintrat, ist stilistisch nicht einfach einzuordnen, da seine Musik um tonale Zentren kreist und immer von großen, oft direkt berührenden Emotionen getragen wird. Mit seinem russischen Zeitgenossen Sergej Prokofjew teilt er diese Position innerhalb einer «gemäßigten», auf Traditionen aufbauenden Moderne – und auch manche Erfahrungen mit einem brutalen Regime. Beide schrieben je zwei aufregende Streichquartette, die viel zu selten im Konzertalltag erscheinen.
Alle Streichquartette von Prokofjew und Hartmann
Stadler Quartett
Violine - Frank Stadler, Iszo Bajusz
Viola - Predrag Katanic
Violoncello - Florian Simma
Sergej Prokofjew Streichquartett h-Moll op. 50
Karl Amadeus Hartmann 1. Streichquartett Carillon
Karl Amadeus Hartmann 2. Streichquartett
Sergej Prokofjew Streichquartett Nr. 2 F-Dur op. 92