Am Titelblatt hat Bach die Jahreszahl 1720 vermerkt. Man kann davon ausgehen, dass die Werke in Bachs erster, glücklicher Zeit als «Hochfürstlich Anhalt-Cöthnischer würcklicher Capellmeister» am Hof des aufgeklärten Fürsten Leopold von Anhalt-Köthen ab 1717 für das Musizieren im kleinen Kreis geschrieben wurden. Die Stücke gelten heute als «Altes Testament der Violinmusik» und werden in zwei Konzerten im HDM aufgeführt.
Für beide Konzerte wird Fabio Nieder, der unverwechselbare Komponist aus Triest mit Wohnsitz in Rumänien, neue Stücke beisteuern. Das erste Stück für dieses Konzert nimmt Bezug auf die Chaconne aus Bachs d-Moll Partita. «Es ist eine fast ausschließlich monodische Komposition. Der Klang der Geigerin, alla corda, und beinahe mit dem Charakter einer sprechenden heiseren Stimme artikuliert einen Duktus bei dem man wähnt Worte zu hören. Worte, die aber im instrumentalen Klang versteckt bleiben», so Fabio Nieder.
Mit freundlicher Unterstützung des Italienischen Kulturinstituts Wien.
Johann Sebastian Bach
Sonate Nr. 2 a-moll BWV 1003 für Violine solo
Partita Nr. 1 h-moll BWV 1002 für Violine solo
Fabio Nieder
Musik der verschwundenen Verse (UA). für Violine solo
Johann Sebastian Bach
Partita Nr. 2 d-moll BWV 1004 für Violine solo
Ariadne Daskalakis, Violine