So präsentiert sich Adolf Frohner in seiner Malerei in unterschiedlichsten Rollen selbst. Ein immer wiederkehrendes Thema ist dabei die Beziehung der Geschlechter wie bei Gib mir den Schuh Eva (1970), bei dem Frohner als Adam mit Stöckelschuh in der Hand trachtet, Eva zu verführen, oder bei dem als Selbstbildnis (1975) betitelten Plakatentwurf, bei dem Frohner sich als Voyeur in Szene setzt. Neben diesen in Collagetechnik gefertigten Arbeiten zeigt die Ausstellung Schlüsselwerke aus dem malerischen Oeuvre Frohners wie das titelgebenden Gemälde Ich und Ichich (1986) oder Salome und Tut-ench Amun (1983), bei dem sich Frohner in Beziehung zu tradierten Mythen der Kulturgeschichte Europas darstellt.
Parallel dazu entstanden zahlreiche Porträts von Adolf Frohner, in denen er sich vielgesichtig und spielerisch posierend zeigt. Diese geben den Künstler durch den Filter des fremden Blicks wieder, etwa in Fotografien Peter Baums und Didi Sattmanns oder in Zeichnungen Karl Anton Flecks.
Erstmals gezeigt werden zudem Fotomontagen aus dem Archiv der Adolf Frohner gemeinnützigen Privatstiftung. Im Spannungsfeld von Selbstsicht, Selbstkonstruktion und Wahrnehmung durch das Gegenüber bildet der Dialog zwischen malerischen Selbstdarstellungen und dokumentarischen wie künstlerischen Porträts eine Annäherung an die vielschichtige Persönlichkeit Adolf Frohners. Die Ausstellung wirft auch die Frage auf, wie sich das künstlerische Selbst heute in Szene setzt.
Kuratorin: Elisabeth Voggeneder
Künstler/innen der Ausstellung: Peter Baum (*1939 in Wien, Österreich), Karl Anton Fleck (* 1928 in Wien, Österreich, † 1983 in Wien, Österreich), Adolf Frohner(* 1934 in Großinzersdorf, Österreich, † 2007 in Wien, Österreich), Didi Sattmann (* 1951 in der Steiermark, Österreich).