Oper in zwei Teilen in deutscher Sprache
Musik von Detlev Glanert, Libretto von Reinhard Palm nach dem gleichnamigen Roman von Stanisław Lem
Verantwortung, Schuld, Erinnerung
Solaris ist die Geschichte des Psychologen Kelvin, der auf eine Raumstation entsandt wird, die den fernen Planeten Solaris umkreist, und auf der seltsame Dinge geschehen. Gleich zu Beginn seines Aufenthalts wird Kelvin vor merkwürdigen Erscheinungen gewarnt, die die Bewohner der Station heimsuchen. Keinem der Männer scheint es zu gelingen, sich dieser merkwürdigen „Gäste“ wieder zu entledigen. Und auch Kelvins persönliches Phantasma lässt nicht lange auf sich warten: Seine Frau Harey, die mit 19 Jahren Selbstmord beging, leistet ihm auf einmal wieder Gesellschaft.
Der gigantische Ozean ist es, der all diese seltsamen Wesen so gnadenlos materialisiert und damit die Schuldgefühle der Forscher mit gleichmütiger Unnachgiebigkeit wieder in deren Leben projiziert. Geplagt von schuldvollen Erinnerungen erliegt der rationale Wissenschaftler Kelvin im Lauf der Handlung mehr und mehr irrationalen Gefühlen. Am Ende ist er es, der von den allnächtlichen Besuchen jener Wesen, die der Planet aus den Erinnerungen eines jeden an Bord formt, am tiefsten getroffen wird.