In einem Gebäude, das darauf ausgelegt ist, zu sehen und gesehen zu werden, strahlt jede Ecke Theatralik aus. Diese einzigartige Eigenschaft war entscheidend bei der Konzeption einer Sektion, die dem Konzept der Performativität in der Kunst gewidmet ist. Der Bereich befindet sich im See Salon des Bregenzer Festspielhauses, bietet einen Blick auf den Bodensee und die berühmte temporäre Seebühne.
Mit dem Titel INTERPLAY legt die Sektion nahe, dass die ausgestellten Kunstwerke, wenn sie inszeniert werden, durch ihre Interaktion mit einem Publikum erweitert werden. Kontextualisiert in einem Opernhaus, wird eine solche Funktion zwangsläufig verstärkt, wenn nicht sogar vollständig inszeniert.
In INTERPLAY haben die eingeladenen Galerien gemeinsam, dass sie Künstler:innen präsentieren, deren Praktiken die relationalen Begegnungen integriert haben, in die ihre Arbeit eingebettet ist. Es handelt sich dabei um eine Performativität, die nicht unbedingt mit Aufführung oder Theatralik zu tun hat, sondern stattdessen mit dem Wechselspiel von Reaktionen — mit Zeit, Raum und Körpern — die mit dem Herstellen oder Ausstellen verbunden sind.
INTERPLAY präsentiert eine Vielzahl erweiterter, medienübergreifender Praktiken, die Skulptur, Malerei, Zeichnung und Fotografie einbeziehen. Letztendlich feiert INTERPLAY die grenzenlose Souveränität der Kunst, wenn sie durch die Einzigartigkeit der Wahrnehmung in die Vielfalt der Erfahrungen betrachtet wird, in der jede:r Betrachter:in entscheidet, welche Art von Empfänger:in er/sie sein möchte.
Kuratorin: Elise Lammer