Chefdirigent Gérard Korsten leitet ein Konzert mit großer Klassik aus drei Jahrhunderten. Denn auch Igor Strawinskys anmutige »Danses concertantes« stammen zwar aus dem 20. Jahrhundert, jedoch aus der neoklassischen Phase des zum Weltbürger gewordenen russischen Meisters. Entstanden sind sie für eine abendliche Unterhaltung in Kalifornien. Johann Nepomuk Hummel wiederum passt vortrefflich zu Mozart und Haydn. Er war der einzige prominente Schüler Mozarts und wurde auf Haydns Empfehlung dessen Nachfolger als Hofkapellmeister des Fürsten Esterházy. Sein Trompetenkonzert, Musik am Weg in die Romantik, ist neben Haydns Beitrag das zweite bedeutende klassische Konzert für dieses Instrument.
Wie schon sein Mentor hat auch Hummel sein Stück bereits für die damals neue Klappentrompete, die Vorläuferin der modernen Instrumente mit Ventilen, komponiert und dabei die neuen Möglichkeiten voll ausgereizt. Der aus Vorarlberg stammende Jürgen Ellensohn, Solotrompeter des hr-Rundfunkorchesters in Frankfurt am Main, wird mit diesem Werk in seiner Heimat gastieren.
Am Anfang und am Ende stehen Mozart und Haydn mit Werken aus einer spannenden Epoche, die im 18. Jahrhundert eine emotionale Revolution in den Künsten brachte. Der »Sturm und Drang« ließ in der Musik das Zeitalter des Generalbasses hinter sich liegen und führte mit packenden Kontrasten zum Aufbruch in die Romantik. Mozarts »kleine g-Moll-Symphonie« ist in Wahrheit ebenso »groß« wie das spätere, populäre g-Moll-Werk KV 550. Haydns »Trauersymphonie« heißt nur deshalb so, weil er sich das Adagio daraus zum eigenen Begräbnis gewünscht hat. Zur Musik würde besser »Trotzsymphonie« passen.