Sein Konzert eröffnet er mit Pariser Charme. Die fröhliche Jugend-Symphonie des späteren »Carmen«-Meisters Georges Bizet ist freilich vom Geist der Wiener Klassik erfüllt wie auch das folgende Stück des aus Pressburg stammenden Johann Nepomuk Hummel. Der Schüler Mozarts, Nachfolger Haydns in Eisenstadt und Vorläufer Liszts in Weimar war einer der erfolgreichsten Pianisten, Dirigenten und Komponisten an der Schwelle zur Romantik. Heute kennt man fast nur mehr sein virtuoses Trompetenkonzert, was schade ist, denn Hummels Musik ist allerbeste Unterhaltung, serviert mit brillantem Gusto und erfrischender Melodik. Sein Oboenkonzert ist ein schönes Beispiel dafür.
Die Serenade op. 11 von Johannes Brahms wäre fast eine Symphonie geworden, hätte der selbstkritische Komponist die vorübergehend den Titel Serenade ersetzende Bezeichnung nicht dann doch wieder gestrichen. Mit gleich sechs Sätzen wäre das anno 1860 auch ein ziemlich gewagtes Experiment gewesen. Doch das Stück ist ein wesentlicher Schritt zu seiner »Ersten«. Gewichtig Symphonisches und verspielt Serenadenhaftes ergeben eine exquisite Mischung und eine erquickende, mitunter nachdenkliche Abendmusik.