Aus den zarten Bewegungen der Hände, in der Videoprojektion um ein Vielfaches vergrößert, entwickelt sich ein Bewegungsspiel fast wie ein Vexierbild. Die Finger könnten zwei verschlungene Körper ebenso sein wie ein abstraktes Objekt. Der eigene Körper – ein Fremder? Die vertraute Umgebung – nicht mehr lesbar?
Richard Siegal, preisgekrönt, war lange Jahre Solist bei der Forsythe Company in Frankfurt. 2002 gründete er die Organisation The Bakery, einen Treffpunkt für Kreative aus der Medienkunst und anderen Sparten.
As if Stranger ist der dritte Teil seiner Stranger-Trilogie, in der er das Verhältnis untersucht zwischen uns und unserem Körper im Kontext der neuen HighTechWelt. Der tänzerische Körper ist in die düstere Leere eines technisierten Raumes zurückgeworfen und initiiert mit seinen Bewegungen ein Pas de Deux zwischen Körper und Technik. Die Frage, wer wen steuert – der Körper die Technik oder vice versa – begleitet das Publikum durch diese intermediale Performance. As if Stranger ist 2008 mit einem Bessie-Preis in New York ausgezeichnet worden, nachdem der zweite Teil im Jahr zuvor den Mouson Award in Frankfurt gewann. Bei den Bregenzer Festpielen wird eine neue Version gezeigt, für die sich Richard Siegal mit der international bekannten Tänzerin Julie Guibert zusammengetan hat
Ein Tanz von Richard Siegal aus seiner Organisation The Bakery.