Die Vielgestaltigkeit und Vervielfachung des Künstlers sind zentrale Botschaften. Dass Schiele sich in allerlei Erscheinungen sehen konnte, vermitteln zahlreiche Schriften, darunter das vor wenigen Jahren erschlossenes Gedicht „Ich bin alles zugleich – aber niemals werde ich alles zu gleicher Zeit tun“.
Es ist auffallend, wie sehr Schieles Worte die bildnerischen Werke ergänzen und widerspiegeln. Schiele macht keine kategorischen Unterschiede zwischen seinen künstlerischen Ausdrucksformen, nicht zwischen dem Selbstporträt und der Darstellung von Freunden, nicht zwischen Menschen- und Pflanzenbildnis und genauso wenig zwischen Geschriebenem und Gezeichnetem.
Die Ausstellung zeigt ein Dutzend Werke, die von der Selbstdarstellung in Klimt´scher Manier zu Hauptwerken der Jahre 1910 und 1911 bis hin zum Todesjahr 1918 führen. Schieles schriftliche Äußerungen ergänzen die Präsentation.
Die Ausstellung im Obergeschoß widmet sich Egon Schieles Künstlerfreund und Schwager Anton Peschka. In Erinnerung an Elisabeth Leopold sind noch nie veröffentlichte Interviews mit ihr zu sehen.
Bei fünf audiovisuellen Stationen sind dank der texanischen Schiele-Forscherin Alessandra Comini die Originalstimmen seiner Schwestern Melanie und Gerti sowie seiner Schwägerin Adele Harms zu hören.