Aus den Tagebüchern und anderen Werken Kafkas nimmt Kurtag vierzig kurzeexpressive Fragmente – Einzelworte, Sätze. Er vertont für Stimme und Geige nicht eigentlich die Worte, sondern Seelenzustände und die Befindlichkeiten in der verdämmernden K & K-Monarchie. Wie in der barocken Musik werden Affekte dargestellt, aber in Kurtags ganz neuer, originaler Musiksprache. Sie stellt höchste Ansprüche an die zwei Musiker, und erzeugt eine Atmosphäre von Zauber und tiefer Spannung.
György Kurtag (*1926): „Kafka Fragmente“ op. 24 für Sopran und Violine (1985-1986)
Liederzyklus – Ausschnitte aus
Briefen Franz Kafkas
Ausführende:
Christine Whittlesey – Mezzosopran
Oswald Sallaberger – Violine