Kontrollverlust ist der Eifersucht tief eingeschrieben. Weil es geht darum, dass ich nicht kontrollieren kann, dass ich morgen nicht mehr geliebt werde, dass keiner den Knopf drückt, der uns alle in die Luft jagt, dass ich nicht verletzt, unterbrochen, krank werde. Das ist, was Hera zur Furie werden lässt: Das Entsetzen über die Unverlässlichkeit von Welt. Die Kränkung darüber, dass wir dauernd gestört und in Zweifel getrieben werden und vielleicht auch darüber, dass wir verwesen, besiegbar, Kreaturen sind. Geschaffen durch die Anderen, störenden Anderen und diese vermaledeite Natur, mit ihrer Vergänglichkeit + Tod, den zu besiegen und zu bändigen Herakles und Zeus alle Hände voll zu tun haben. Und in deren Tradition wir uns sehen in 2000+ Jahren Geschichte / Fortschritt / Zivilisation / Patriarchat.
Was wenn wir uns mal in Tradition von Hera sehen, die am liebsten mit Freund*innen Pizza isst, sich nicht verwirklicht, nichts Besonderes tut außer ihrem Schmerz über den Kontrollverlust einen Ausdruck verleihen.
Virtuos, klug, laut, ironisch, hip - mit "Starke Gefühle" ist Yzma ein philosophisch zeitgemäßes und doch angenehm zeitloses, weil Corona-freies Vergnügen gelungen. Falter
Die beiden wunderbaren Darsteller Johanna Wolff und Florian Haslinger stoßen absurd-komische Textkaskaden von unglaublicher Dichte aus. Wiener Zeitung
Regie: Milena Michalek
Dramaturgie, Produktion: Karl Börner
Bühne: Gabriel Schnetzer
Kostüme: Noushin Redjaian
Es spielen: Florian Haslinger, Johanna Wolff
Text: Milena Michalek & Ensemble
Rechte bei YZMA Theaterkollektiv