Pagliacci
Nedda, die Colombina-Darstellerin einer umherziehenden Komödiantentruppe empfindet für ihren bisherigen Liebhaber Canio, den Pagliaccio-Darsteller und Prinzipal der Truppe, keine wirkliche Liebe mehr. Sie und der junge Bauer Silvio sind für einander entflammt. Als sie das Liebeswerben des buckligen Tonio - des Taddeo-Darstellers - zurückweist, rächt sich dieser indem er Canio auf die geheime Liebe Neddas aufmerksam macht. In der an diesem Abend stattfindenden Vorstellung, verwischen sich für Canio Spiel und Wirklichkeit: Außer sich vor Eifersucht, fordert er Nedda auf offener Bühne auf, den Namen ihres Liebhabers zu nennen. Als sie sich weigert sticht Canio auf sie ein und tötet sie. Ihr Hilferuf, an Silvio gerichtet, hat zur Folge, daß sich Canio dem herbeieilenden Burschen zuwendet und auch ihn tödlich trifft. Gebrochen tritt Canio vor das entsetzte Publikum und verkündet den doppelsinnigen Satz: "La commedia è finita" - Das Spiel ist aus.
Cavalleria rusticana
Lola, die ehemalige Geliebte Turiddus, hat den Fuhrmann Alfio geheiratet. Turiddu versucht sich daraufhin mit Santuzza zu trösten. Nach nur kurzer Zeit nutzt er aber die oftmalige Abwesenheiten Alfios um weiterhin die Nächte mit Lola zu verbringen. Die eifersüchtige Santuzza verrät daraufhin Alfio die ehebrecherische Beziehung der beiden. Alfios Zorn mündet in einem Racheschwur. Als Turiddu merkt, daß Alfio über sein Verhältnis zu dessen Frau Bescheid weiß, fleht er seine Mutter an, in Zukunft für Santuzza zu sorgen und stellt sich einem Duell mit Alfio. Der Ruf "Turiddu wurde ermordet!" beendet die Tragödie.
Enrico Ashton will aus politischen Gründen seine Schwester Lucia mit Lord Arturo Bucklaw vermählen. Diese teilt jedoch eine heimliche Liebe mit Edgardo di Ravenswood. Als Edgardo nach Frankreich reisen muss, versucht Enrico seine Schwester mit Hilfe gefälschter Briefe von der Untreue Edgardos zu überzeugen. Sie glaubt ihm, ist gebrochen und willigt in die Heirat mit Arturo ein. Im Moment der Ehevertragsunterzeichnung stürzt Edgardo herein. Lucia erkennt die Täuschung und bricht zusammen, während Edgardo voll Zorn Rache schwört...
Donizettis große Tragödie ist ein Meisterwerk voller melancholischer Romantik, in dessen Mittelpunkt die schicksalhafte Liebe zwischen Lucia und Edgardo steht. Der Handlung liegt Walter Scotts bewegender Roman The Bride of Lammermoor zugrunde.
Regie: Olivier Tambosi
Dirigent: Prof. Dietfried Bernet
Bühne: Bernhard Rehn
Kostüme: Inge Medert
Mit: Boris Trajanov, Christiane Boesiger, Oscar Roa, Michael Nowak, Allan Evans, Alesja Miljutina, Johann Winzer
Symphonieorchester Vorarlberg
Bregenzer Festspielchor
Chorleitung Benjamin Lack
Chororganisation Bea Weishäupl
Korrepetition Riccardo Scilipoti
Kinderstatisterie Kaya Kantner, Daniela Seyringer, Monica Seyringer, Erin Bereuter, Laetitia Bereuter, Anna-Sophia Krassnig, Celina Sprengelmeyer
Organisation Kinderstatisterie Nicole Kantner
Regieassistenz und Abendspielleitung Magdalena Fuchsberger
Produktionsleitung Petra R. Klose
Bernstein begann bereits 1949 mit seiner Version des "Romeo und Julia"-Themas, damals noch mit der Story von einem jüdischen Mädchen und einem katholischen Jungen. Die Schwierigkeiten und Gegensätze zwischen den eingewanderten Puertoricanern und den Einheimischen der West Side New Yorks um 1955 beeinflusste dann seine Arbeit. An die Stelle der Religion trat das Einwanderungsproblem, das im Stück am Beispiel der beiden Banden, den Sharks (Einwanderer) und den Jets (Einheimische) behandelt wird. Choreografie und Musik waren das Fundament des Musicals und die späteren Zuarbeiten von Text und Gesangstexten zeigen als Resultat eine erstaunliche Einheit, die im Musiktheater selten so erreicht worden ist. Die Musik berücksichtigt Elemente des Jazz und der Sinfonik, macht Anleihen am italienischen Opernstil und wird gleichzeitig der Show gerecht, ohne den spanischen Charakter der Puertoricaner zu übersehen. Die Uraufführung am Broadway 1957 bedeutete den Höhepunkt im künstlerischen Schaffen Leonard Bernsteins.
Musikalische Leitung: Elisa Gogou
Regie: Kurt Josef Schildknecht
Bühnenbild & Kostüme: Christian Rinke
Choreographie: Andris Plucis
Dramaturgie: Dr. Klaus Rak
Die Jets:
Riff, ihr Anführer: Ansgar Schäfer
Tony, sein Freund: Erwin Belakowitsch
Action: Florian Beyer
Anybodys: Lisa Grosche
A-rab: Peer Roggendorf
Baby John: Roman Weltzien
Snowboy: Caspar Hees
Diesel: Martin Kiuntke
Big Deal: Nikolay Korobko
Gee-Tar: Sven Gettkant
Mouthpiece: Frederic Schötschel
Die Jet-Girls:
Graziella: Liljana Elges
Velma: Jacqueline Le Saunier
Ramona: Ramona Seeck
Clarice: Nao Omi
Minnie: Lea Hladka
Pauline: Sarah Hochster
Die Sharks:
Bernado, ihr Anführer: Marc Boadu
Chino, sein Freund: Johann Hebert
Pepe: Predrag Jovičić
Indio: Habid Badillo
Adriano: Adrián Pla Cerdán
Rocco: Catalin Tiganasu
Die Shark-Girls:
Maria, Bernados Schwester: Maria Rosendorfsky
Anita, Bernados Freundin: Carla Seder
Consuela: Anita Twarowska
Rosalia: Ico Benayga
Francisca: Sophie Lochmann
Sofia: Sofia Romano
Marguerita: Mar Ameller
Nicola: Nikola Hauptvogelová
Teresita: Tine Schmidt
Die Erwachsenen:
Doc: Max Reimann
Schrank: Harald Schröpfer
Krupke: Matthias Herold
Glad Hand: Reinhard Bock
Girl: Sybille Sachs
Beutlers Suche nach den Grenzen des Logischen und Rationalen ermöglicht es AkteurInnen und ZuschauerInnen, gleichermaßen akustisch und visuell produzierte Stimmungen zu empfinden und zu reflektieren. Abstrakt, pervers, lächerlich, subtil ist diese bewusste Gratwanderung zur Musik von Henry Purcell und dem britischen DJ und Komponisten Gary Shepherd.
„Ich habe mit der Idee des Barocken gearbeitet. Hier reiben sich die Gegensätze: das Exzessive steht dem Kalkül gegenüber, die Barockmusik wechselt sich mit zeitgenössischer elektronischer Musik ab. Wir dringen tief in das Klischee und in verschiedene Emotionen ein,
um sehen zu können, ob eine Resonanz bei Performern und Zuschauern entsteht. Nichts wird relativiert, sondern verstärkt, um das, was darunter liegt, zu berühren.” Nicole Beutler im Interview mit Tanzpresse.de
Der Aufstieg der ärmlichen Hanna in die Pariser Hautevolee wird dabei in die gesellschaftliche Gegenwart Österreichs und seines GastarbeiterInnenmilieus projiziert. Das angespannte Verhältnis der vermeintlichen Bourgeoisie zum Migrationsproletariat wird in der ungewöhnlich absurden Welt der Operette ironisch gebrochen.
brut zeigt zum Jahreswechsel noch einmal die vielgetourte Erfolgsproduktion von Cezary Tomaszewski. Im Jahresrückblick 2009 von Theater heute wählte Wolfgang Kralicek (Falter) den Regisseur und Choreografen Cezary Tomaszewski zum Nachwuchsregisseur des Jahres.
Konzept und Regie: Cezary Tomaszewski
Textbearbeitung: Rosemarie Poiarkov
Performance Halina Graser, Agnieszka Malek, Alicja Soszynska, Maria Zardzielewicz
Produktionsleitung: Pia Wenzel
Produktionsassistenz: Eva Funk
Licht: Bartek Kubiak
Eine Koproduktion von brut Wien und Bregenzer Festspiele – Kunst aus der Zeit. In Kooperation mit Frascati Amsterdam. Mit Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien, des Instytut Adama Mickiewicza und des Polnischen Instituts Wien.
Figaro, ehemals Barbier von Sevilla, nun Kammerdiener des Grafen Almaviva, möchte die Kammerzofe Susanna heiraten. Doch vorerst sind Intrigen und Winkelzüge sonder Zahl zu bewältigen, denn der Graf, dessen amouröses Interesse just auf Susanna abzielt, hat kein Interesse mehr an seiner Gemahlin Rosina. Mit gewitztem Raffinement beschließen Susanna und die Gräfin, den Grafen zu düpieren. Das ganze Arsenal der Komödienliteratur – fingierte Abreisen, gefälschte Briefe, ein Fenstersprung, ein zerbrochener Blumentopf, Verkleidungen und Verwechslungen – ist nötig, die Figuren durcheinander wirbeln zu lassen, bis der Graf auf Knien seine Gemahlin um Verzeihung bitten muss. Jetzt endlich darf die Hochzeit des Figaros gefeiert werden. Weil ihm das Persönlichste überhaupt – seine Liebe – genommen werden soll, wird Figaro zum Revolutionär.
In Kooperation mit dem Stadttheater Klagenfurt.
Musikalische Leitung: Tecwyn Evans | Johannes Fritzsch
Inszenierung & Licht: Josef E. Köpplinger
Bühne: Johannes Leiacker
Kostüme: Marie-Luise Walek
Dramaturgie: Bernd Krispin
Choreographie: Karl Schreiner
Chor: Bernhard Schneider
Graf Almaviva: Igor Gnidii | Ivan Oreščanin
Gräfin Almaviva: Gal James
Susanna: Margareta Klobučar | Lucia Kim
Figaro: Alik Abdukayumov
Cherubino: Christina Daletska
Marcellina: Fran Lubahn
Basilio: Manuel von Senden | Martin Fournier
Don Curzio: Taylan Memioglu | Juraj Hurny
Bartolo: Wilfried Zelinka
Antonio: David McShane
Barbarina: Hyon Lee | Sieglinde Feldhofer
Im Zentrum steht der Mythos seines Vaters bzw. die abendländische Vaterfigur schlechthin. Diese wesentliche Legende unserer Kultur schickt der Autor virtuos durch verschiedene Jahrhunderte, historische Ereignisse und längst geschriebene Familienromane, um sie spielerisch zu befragen. David Marton, der Musik als eine eigenständige Form der Wirklichkeitserkundung versteht, erregte mit seinem assoziativ erzählenden Musiktheater international Aufsehen. Marton konzentriert sich in seiner Inszenierung auf das Erste Buch des monumentalen Romans „Harmonia Caelestis“, welches seiner fragmentarischen Erzählweise entgegen kommt. Dazu begibt er sich mit Sängern, Schauspielern und Musikern auf die Suche nach einem polyphonen Aufeinandertreff en von Haydn und Bartók, Maria Theresia und Lady Di, Barock und Moderne.
Nachdem die Werke Shakespeares, von Intendantin Ks. Brigitte Fassbaender ernannter „Hausgott“ des TLT, Stoffquelle für zahlreiche Opernlibretti war, wie z.B. Macbeth, Othello und Romeo und Julia, war es nur folgerichtig, dass seine Stoffe auch in jüngerer Zeit für die Produktion von Musicals herangezogen wurden. „Klassische“ Musicals wie Bernsteins West Side Story oder Cole Porters Kiss Me Kate haben längst ins Repertoire vieler Opernhäuser Einzug gefunden. Auch für George Abbotts und Richard Rodgers The Boys from Syracuse hat Shakespeare mit seiner Komödie der Irrungen Pate gestanden. The Fantasticks, das am längsten laufende Musical der Welt, das seit seiner Uraufführung 1960 bis heute fortlaufend in New York gespielt wird, verarbeitet Elemente aus Romeo und Julia, jedoch mit Happy End. Aus diesen und anderen Musicals bietet Ihnen das Ensemble des TLT musikalische Highlights, die in Verbindung mit der charmanten und gewohnt humorvollen Moderation der Hausherrin präsentiert werden.
Graf Waldner hat mit seiner Spielleidenschaft die Familie in den finanziellen Ruin getrieben. Wie soll er nun aber seine beiden Töchter standesgemäß verheiraten? Er erinnert sich an seinen alten, wohlhabenden Freund Mandryka, dem er ein Bild seiner Tochter Arabella schickt, in der Hoffnung, dieser möge um ihre Hand anhalten. Als an seiner Statt sein junger, fescher Neffe bei Arabella erscheint, die schon einige Bewerber abgelehnt hat, und sich beide sofort ineinander verlieben, scheint die Familie saniert. Arabella hat eine jüngere Schwester, für die man sich keine Aussteuer leisten kann. Daher wird sie als junger Mann aus¬gegeben, was zu größten Verwirrungen führt: Denn Zdenka übergibt Matteo, einem abgewiesenen Verehrer Arabellas, den sie selbst liebt, den Schlüssel zu Arabellas Zimmer. Mandryka, der das beobachtet, glaubt sich von Arabella betrogen und erst als Zdenka sich als Mädchen zu erkennen gibt und ihr fintenreiches Stelldichein mit Matteo gesteht, finden Arabella und Mandryka endgültig zueinander.
Kurz vor der Vollendung der Ägyptischen Helena schrieb Strauss 1927 an seinen kongenialen Partner Hugo von Hofmannsthal: „Aber jetzt hab ich nichts mehr zum Arbeiten: total abgebrannt! Also bitte: dichten Sie! Es darf sogar ein zweiter Rosenkavalier sein...“ Hofmannsthal griff in seinem neuen Libretto auf Motive aus zwei bereits bestehenden Werken zurück - Lucidor und Der Fiaker als Graf -, die er nun zu einer lyrischen Komödie umarbeitete. Eine endgültige Fassung lag nach heftigen Diskussionen 1929 vor. Zwar mahnte er den Komponisten noch, bei der Musik „die Melodie etwas mehr in die Stimmen“ zu legen und „das Orchester, mindestens auf große Strecken, begleitend und, nicht sich in der Symphonie auslebend, sich der Stimme zu subordinieren“, doch starb er völlig unerwartet, bevor er Teile der Komposition gehört hatte. Sein plötzlicher Tod ging dem Komponisten so nahe, dass er lange Zeit brauchte, um das gemeinsame Werk zu vollenden. Erst am 1. Juli 1933 fand die Uraufführung unter der musikalischen Leitung von Clemens Krauss in Dresden statt. Sie war ein großer Erfolg, der Strauss’ Stellung als bedeutendster deutscher Komponist dieser Zeit festigte.
Tamino hat sich nämlich unsterblich in das Bildnis eines Mädchens verliebt, das ihm „bezaubernd schön“ erscheint und Papageno wünscht sich von ganzem Herzen „ein Mädchen oder Weibchen“. Doch die Königin der Nacht und der geheimnisvolle Sarastro sind als Gegenspieler nicht zu unterschätzen. In schwierigen Situationen helfen den Abenteurern die Zauberflöte und ein Glockenspiel weiter, so dass am Ende Tamino seine Pamina und Papageno seine Papagena bekommt.
In der Zusammenarbeit Mozarts mit Emanuel Schikaneder, einem der größten Theaterpraktiker seiner Zeit, entstand eine der wirkungsvollsten und beliebtesten Opern. Die Zauberflöte steht zwar in der Tradition der Wiener „Zauberoper“, deren Hauptthema der Sieg der Liebe über vielerlei Gefahren war und in der sich Phantastisches mit Realem verband; in ihrer Vielschichtigkeit weist sie aber weit über diese Grundideen hinaus. Denn neben Anregungen aus Wielands Oberon und Märchenstoffen flossen auch ägyptische Mysterien und freimaurerische Ideen in das Werk ein, das unzählige Interpretationen zulässt. Schikaneder, der in den sog. „Hanswurstiaden“ zu Hause war, schrieb sich die Rolle des Papageno auf den Leib. Die Uraufführung fand am 30. September 1791 in Schikaneders Theater auf der Wieden statt und geriet zu einem so großen Erfolg, dass bereits ein Jahr später die 100. Vorstellung gegeben wurde.