Als »Dorftrottel« stigmatisiert ist Rovo, ihr verhaltensauffälliger Sohn. Die Magd Tonka wird als Hure gebrandmarkt. Zwischen den Außenseiter*innen entwickelt sich Zuneigung und Verständnis, Liebe – etwas, das ihnen ihre Umwelt nicht geben kann.
Mitmenschlichkeit und die Mechanismen von Ausgrenzung und Verfolgung, latente Gewalt, die hinter scheinbar normaler Alltäglichkeit lauert: Darum geht es in diesem wichtigen Stück von Martin Sperr, das leider immer noch so aktuell ist wie zur Zeit seiner Niederschrift im Jahre 1965. Dieses »Volksstück«, das seinen Ahnherrn Horváth nicht verleugnen will, zeigt nichts weniger als »die Jagd von Menschen auf Menschen und die Zusammenrottung zu solchem Vergnügen«.
Inszenieren wird Martina Gredler, die in Klagenfurt mit einer fulminanten Neudeutung von Horváths Figaro lässt sich scheiden bereits den Außenseiter*innen nachgespürt und für Furore gesorgt hat.
Besetzung
Regie - Martina Gredler
Bühne - Manuel La Casta
Kostüme - Moana Stemberger
Musik - Jana Schulz
Choreographie - Daniela Mühlbauer
Dramaturgie - Hans Mrak