Stückinfo:
Peer Gynt ist ein Träumer und Geschichtenerfinder. Er lügt, verführt die Frauen und weiß kein Geld zu verdienen. Die Leute aus dem Dorf halten ihn für einen Aufschneider, der sich dem Leben nicht stellt. So verlässt er das triste Bauernnest, in das er geboren wurde, mit dem Ziel, Kaiser der Welt zu werden. Und damit verlässt er auch seine Mutter Aase und Solveig, die ihn liebt.
Auf seiner Reise durch die Welt führt er ein Leben der Extreme: Im Reich der Trolle zeugt er ein Kind mit der Tochter des Trollkönigs, als Glücksritter und Waffenhändler zieht er durch Afrika, als Prophet und Mörder landet er im Irrenhaus. Nur zu sich selbst findet er dabei nie. Peer Gynt führt ein Leben ohne Bezug zu seinen Mitmenschen. Denn er weiß genau, wie Erfolg und Reichtum in der modernen Welt zu erlangen sind: „Sich frei und unbeteiligt in der Schwebe zwischen den Fallstricken des Lebens zu halten. Zu wissen, dass dir immer ein Hintertürchen offenbleibt.“ Nach durchwanderten Jahren, während derer er unzählige Identitäten angenommen und abgestreift hat, begreift er spät: Wie eine Zwiebel besteht sein Leben aus lauter Schalen ohne Kern. Als alter Mann macht er sich schließlich auf den Heimweg: Zu sich selbst?
Leitung:
Inszenierung - Gerhard Willert
Bühne und Kostüme - Alexandra Pitz
Dramaturgie - Kathrin Bieligk