Darstellungen des in der Genesis beschriebenen irdischen Paradieses gehören spätestens seit dem Mittelalter zu den bevorzugten Themen in der Kunst des Abendlandes. Die künstlerische Auseinandersetzung mit den christlichen Vorstellungen vom Paradies setzt sich bis heute fort. Verheißungen von paradiesischen Zuständen haben inzwischen aber auch längst unsere Konsumgesellschaft erreicht, wenn etwa mit „Einkaufs-Paradiesen“ oder „Urlaubs-Paradiesen“ geworben wird. Menschen der sogenannten „Dritten Welt“ erwarten sich paradiesische Zustände, wenn es ihnen gelingt, in der westlichen Welt Fuß zu fassen. Aber nur allzu oft werden die Zerbrechlichkeit und die Flüchtigkeit des Paradiesischen deutlich, wenn die Sehnsüchte an der Realität zerbrechen.
Kuratoren: Dr. Silvie Aigner, Wolfgang Horwath, Dr. Sabine Kritsch-Schmall