In der Ausstellung sind Arbeiten von 23 Künstlerinnen und Künstlern zu sehen, darunter zehn ortsspezifische und speziell für die Ausstellung entwickelte Werke. Nach der viel beachteten Ausstellung "Wiener Linien. Kunst und Stadtbeobachtung seit 1960" (2004), findet im Wien Museum, einem kulturgeschichtlichen Museum mit breit gefächerter Ausrichtung von Klimt bis Alltagskultur, nun wieder eine große Schau mit zeitgenössischer Kunst statt!
Der Haerdtl-Bau blieb bis in die 1990er-Jahre der einzige österreichische Museumsneubau. Haerdtl, ein langjähriger Partner von Josef Hoffmann, gilt als einer der bedeutendsten Architekten und Designer der Nachkriegszeit. Die Innengestaltung des Museums ist von hoher Qualität, der nüchterne Bau selbst aber blieb umstritten. Er steht beispielhaft für jene moderate Moderne, die typisch war für die Zeit des Wiederaufbaus: Verlässlichkeit statt Risiko, Anpassung statt Radikalität. Das Kulturklima war repressiv, politischer Konsens höchstes Gebot.
Die künstlerischen Beiträge korrespondieren auf unterschiedliche Weise mit den 50er-Jahren: Manche beziehen sich auf die Architektur, gestalterische Details und die rigide Atmosphäre des Museumsbaus, andere generell auf das ästhetisch-politische Klima der Nachkriegszeit – auch in anderen Ländern.