Das Ballett über die Puppe Coppélia gehört zu den absoluten Höhepunkten des Ballettrepertoires und ist nun wieder an der Volksoper zu sehen. Zuletzt stand hier Susanne Kirnbauers Fassung von 1992 auf dem Spielplan. Seit der Pariser Uraufführung am 25. Mai 1870 in der Choreographie von Arthur Saint-Léon zählt das Werk zu den absoluten Höhepunkten des Ballettrepertoires, nicht zuletzt aufgrund der beschwingten, farbenreich instrumentierten Musik von Léo Delibes, die gespickt ist mit bekannten Ohrwürmern, darunter der „Stundenwalzer“. Der Franzose Pierre Lacotte – ehemaliger Premier danseur der Pariser Oper und gefeierter Spezialist für die Restaurierung großer Ballettklassiker wie etwa „La Sylphide“ – nahm sich 1973 dieses Werkes an und ergänzte die turbulente Geschichte nach dem Libretto von Charles Nuitter unter anderem um das letzte Bild, welches kurz nach der Uraufführung gestrichen worden war. Die ersten beiden Akte halten sich nahe an Saint-Léon, der für Lacotte ein ideales Beispiel der französischen Schule ist, voller Raffinesse und Geschmack, reich an Vokabular und Musikalität, technisch sehr anspruchsvoll und voller Esprit. Temperamentvolle Charaktertänze wie Mazurka und Csárdás ergänzen das bunte Treiben. Auch die Ausstattung – nach den Pariser Originalentwürfen – hat Lacotte zum Teil adaptiert und einzelne Kostüme selbst entworfen.
Das Ballett rund um den unheimlichen Magier Coppélius und seine Puppen reflektierte im 19. Jahrhundert die Begeisterung für Automaten, versucht doch Coppélius vergeblich, seine geliebte Puppe Coppélia zum Leben zu erwecken. Swanilda und ihre Freundinnen kommen diesem dabei auf die Schliche und klären auch Swanildas Verlobten Franz darüber auf, der von Coppélia fasziniert ist. Die Geschichte gipfelt in einem rauschenden Fest der Glockenweihe und der Hochzeit von Swanilda und Franz.