Für die zweite Folge des „Reflektoriums“ wird der weltweit renommierte Ägyptologe, Religions- und Kulturwissenschaftler Jan Assmann erwartet. Das Gespräch entwirft ein ungleichseitiges Dreieck mit den Eckpunkten Artaud, Echnaton und Mozart. Lässt sich das Ritual im Tempeldienst als Urform des Theaters der Grausamkeit erkennen, wenn man dies im Sinn Artauds als „innere Notwendigkeit“ und „Determinismus“ versteht? Gebiert Echnatons Revolution den Gottesdienst als Performance? Führt von Echnatons Monotheismus in dem Pan he Kai eine direkte Linie zur Freimaurerei von Mozart und zu Goethes FAUST? Über all dies wird nachgedacht und dabei wahrscheinlich auch die eine oder andere Hieroglyphe entziffert...
Jan Assmann lehrte als Professor in Heidelberg und im Rahmen verschiedener Gastdozenturen, u.a. auch als Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften Wien 2004. Veröffentlichungen u.a. „Monotheismus und die Sprache der Gewalt“ (Picus), „Ägyptische Religion. Totenliteratur“ (Insel) „Eine Sinngeschichte“ sowie „Die Zauberflöte. Oper und Mysterium“ (beide bei Hanser). Stefan Zweifel erhält im Oktober den „Berliner Preis der Literaturkritik 2009“.