Puccini gestaltete die Geschichte um die tragische Liebesbeziehung zwischen der todkranken Mimì und dem Dichter Rodolfo so subtil und liebevoll, mit so großer Wahrhaftigkeit im Detail, dass seine Musik berührt, ohne in kitschige Sentimentalität abzugleiten. „Fesseln, überraschen, rühren“ lautete Puccinis Operndevise und so stimmte er das musikalische Material ganz auf das szenische Geschehen ab, indem er zwischen humorvoll-lebendigen und lyrisch-sentimentalen Passagen wechselte. Mit La Bohème hat sich der Komponist sowohl stilistisch von seinen früheren Opern als auch allgemein von den gängigen Formen distanziert.