Radetzkymarsch - nach dem Roman von Joseph Roth

13. April 2019
Das Kaiserreich ist am Ende: Carl Joseph von Trotta führt ein Leben geprägt vom Militär und dessen Regeln. Doch diese scheinen ihren Sinn verloren zu haben. Er lebt in einer Welt, die unaufhaltsam auf den Untergang zusteuert, sich aber mechanisch immer weiter dreht. Und so macht auch er mechanisch weiter und weiter, ohne Sinn, ohne Glück. Zunächst dem Wunsch des Vaters folgend, wird er Soldat. Liebschaften mit verheirateten Frauen und die wenigen Freundschaften, die ihn begleiten, enden allesamt tragisch – größtenteils sogar tödlich. Mehr und mehr verfällt er dem Alkohol, verliert sein ganzes Geld. Und über allem thront das Bild des Großvaters, des Helden von Solferino, der einst im Krieg dem Kaiser das Leben gerettet hat und dadurch zum Helden wider Willen wurde.

In Joseph Roths großem, liebevoll-bitteren Roman herrscht eine ganz besondere Stimmung – zwischen Aufbruch und Abgesang, Festhalten und Loslassen. Seine Figuren spüren, wie die Idee und Kraft einer Ordnung, eines sicher geglaubten, scheinbar nie enden wollenden, behaglichen Systems verblasst. Aber sie stehen noch ohne Werkzeug da, um die neue Zeit mitgestalten zu können. So erscheinen sie wie gelähmt, unfähig, diese existentielle Veränderung für sich zu nutzen.

Regie: Philipp Jescheck
Bühne und Kostüme: Michele Lorenzini

Details zur Spielstätte:
Rennweg 2, A-6020 Innsbruck

Veranstaltungsvorschau: Radetzkymarsch - nach dem Roman von Joseph Roth - Tiroler Landestheater - Großes Haus

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