Romantische Oper von Richard Wagner
Libretto von Richard Wagner
Elsa von Brabant, von Telramund des Brudermordes beschuldigt, soll einen Streiter benennen, der für sie vor Gericht eintritt. Ein Ritter, den sie bereits im Traum sah, erscheint auf einem von einem Schwan gezogenen Kahn, um ihre Unschuld zu verteidigen. Allerdings darf er weder nach seinem Namen noch nach seiner Herkunft befragt werden. Im Kampf besiegt er Telramund, der mit seiner Gattin Ortrud auf Rache sinnt: Sie überredet Elsa, die verbotene Frage zu stellen …
Während eines Kuraufenthalts in Marienbad im Sommer 1845 verfasste Wagner, wenige Monate nach Beendigung des Tannhäuser, den gesamten Prosaentwurf des Lohengrin. Im Herbst beendete er die Dichtung und 1848 die Komposition.
Das Libretto stellt nicht nur eine konventionelle Eifersuchtsgeschichte dar, sondern vielmehr den unüberwindlichen Konflikt zwischen Utopie und Realität. Diesem inhaltlichen Fortschritt entspricht auch die musikalische Umsetzung: Wagner überwindet endgültig die traditionelle Nummernoper und fügt die einzelnen Szenen durch thematisches und motivisches Material, als Vorstufe der Leitmotivtechnik, zu einer Einheit zusammen, die ganz der romantischen Kunstanschauung entsprach. Für die Bearbeitung des Stoffes zog Wagner verschiedene mittelalterliche Sagen heran, darunter auch Teile aus Wolfram von Eschenbachs Parzival, sowie Motive aus der Sagen- und Mythensammlung der Gebrüder Grimm und dem Nibelungenlied.
LOHENGRIN: NIE SOLLST DU MICH BEFRAGEN, NOCH WISSENS SORGE TRAGEN, WOHER ICH KAM DER FAHRT, NOCH WIE MEIN NAM‘ UND ART!