Doch der französische Komponist stellte, gemeinsam mit seinen versierten Textdichtern Jules Barbier und Michel Carré, einen anderen Aspekt des Dramas in den Mittelpunkt seines Werks: die sogenannte „Gretchen“-Tragödie. Aus diesem Grund – und auch, um eine Verwechslung mit Goethes Drama zu vermeiden – kennt man die Oper im deutschsprachigen Raum auch unter dem Titel Margarete.
Mit großem Gespür für Theatralik schildert Gounod das verzweifelte und ergebnislose Ringen Fausts nach Erkenntnis, das ihn in den Pakt mit dem Teufel treibt, sowie seine Verwandlung in einen jungen Mann und seine gierige Sucht nach Liebe. Angetrieben durch den dämonischen Mephistopheles stürzt er die von ihm begehrte Margarete ins Unglück und trägt letztendlich die Schuld an ihrem Tod.
Nach anfänglich zurückhaltenden Reaktionen entwickelte sich die Oper – dank Gounods geschickter Szenenführung, seines untrüglichen Sinns für alles Lyrische und Tänzerische, seines melodischen Einfallsreichtums und seiner vollendeten Instrumentationskunst – bald zu einem Welterfolg.
Oper von Charles Gounod . Dichtung von Jules Barbier und Michel Carré nach Johann Wolfgang Goethes "Faust I"
Musikalische Leitung - N. N.
Regie - Urs Häberli
Bühne - Thomas Dörfler
Kostüme - Ursula Beutler