Martin Schwab


"Ja" von Thomas Bernhard

22. Juli 2014
Der Burgschauspieler Martin Schwab liest Thomas Bernhard.

Der Ich-Erzähler der Erzählung Ja von Thomas Bernhard aus dem Jahr 1978 ist ein Naturwissenschaftler, der sich mit den Antikörpern in der Natur beschäftigt – also mit den biologischen Abwehrstoffen. Um sich aus seinem allzu radikalen Rückzug von den anderen Menschen zu befreien, sucht er denjenigen auf, der ihm am nächsten steht, den „Realitätenhändler“ Moritz. Bei ihm lernt er eine Perserin kennen, für die ihr Schweizer Lebensgefährte, ein berühmter Kraftwerksingenieur, in äußerst unwirtlicher Lage ein Haus bauen will. Durch die Begegnung mit ihr, die sich als verständnisvolle Gesprächspartnerin erweist, rettet sich der Erzähler aus seiner Isolation. Doch die ihm anfänglich ideal scheinende Beziehung verliert bald ihre angenehme Wirkung, die Perserin wird ihm zuletzt geradezu unerträglich, und er bricht den Kontakt ab. Aus der Zeitung erfährt er von ihrem Selbstmord; auf seine einstige Frage, ob sie sich eines Tages umbringen werde, hatte sie Ja gesagt.

Die schriftliche Aufzeichnung ihres Unglücks folgt einem in Bernhards Schreiben wiederkehrenden Modell: Er wolle, schreibt der Ich-Erzähler, einerseits die Erinnerung an die Perserin festhalten und andererseits sein eigenes Befinden verbessern, seine „Existenz verlängern“.

Der 1937 geborene Schauspieler Martin Schwab ist seit 1987 Ensemblemitglied, seit 2009 Ehrenmitglied des Wiener Burgtheaters und begleitete zahlreiche Uraufführungen, unter anderem von Thomas Bernhard, Peter Handke und Elfriede Jelinek.

Details zur Spielstätte:
Obernathal 2, A-4964 Ohlsdorf
Im Rahmen des Festivals:
Salzkammergut Festwochen Gmunden

Veranstaltungsvorschau: "Ja" von Thomas Bernhard - Thomas Bernhard Haus Ohlsdorf

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