Deutsche und Österreicher, denen über Jahrhunderte die patriarchale Hierarchie von Kirche und Aristokratie in die Gene übergegangen sind haben der Frage bezüglich des mangelnden Widerstandes die Tugenden von Vaterlandsliebe, Ehre, und nationalen Eifers entgegenzusetzen. Ihr einziges Merkmal ist es, Teil dieser Masse des „Normalen“ zu sein. Das hat sich geändert mit der weitgehend abgeschlossenen Aufarbeitung von Tätern und Opfern des Nationalsozialismus, die aus dieser Welt verschieden sind. Bleibt, sich jenen JA-Sagern zuzuwenden. Hier setzt das Projekt von Charlotte Beradt ein. Als Journalistin, aus jüdischer Kaufmannsfamilie 1907 in der Lausitz geboren, erhält sie 1933 Schreibverbot, als sie ihren zweiten Mann, den Schriftsteller Martin Beradt heiratet und Träume unterschiedlichster Personen in Deutschland zu sammeln beginnt. Weder auf bestimmte Bevölkerungsgruppen beschränkt, noch einem therapeutischen Zweck dienend, zielt ihre Sammlung auf die subtilen Wandlungen im Menschen hinsichtlich der Freiheit ab. Nicht spektakuläre oder grausame Inhalte, sondern normale Alltagsträume von Menschen in einem Kontrollstaat.
Nach Charlotte Beradt für die Bühne bearbeitet von Thomas Desi
Musik nach Richard Wagner (Rienzi) und Wolfgang Amadeus Mozart (Zauberflöte)
Mit: Emese Fay, Cornelia Horak, Halina Graser, Marco Di Sapia, Max Hoffmann, Roman Maria Müller, sowie Liina Leijala (Violoncello) und Oliver Gilg (Wagnertuba) – Regie Thomas Desi, Assistenz Martina Schmidt, Licht Harald Michlits
Tickets:
+43 1 8900314 oder
[email protected]