Die Oper basiert auf Witold Gombrowiczs gleichnamigem Stück und zeigt eine Hofgesellschaft, die durch die Verlobung des Prinzen mit dem Mädchen Yvonne völlig aus dem Gleichgewicht gerät. Yvonnes Anderssein löst allgemeine Verstörung aus. Dieser unerträgliche Zustand kann nur durch den gewaltsamen Tod Yvonnes beendet werden.
Über Yvonne schreibt der einflussreiche Literaturkritiker François Bondy, der entscheidend zur Entdeckung des polnischen Autors beigetragen hat, im Vorwort: „Yvonne ist die Parodie eines Shakespeareschen Königsdramas, doch so, wie Gombrowicz von sich sagte, er sei die Parodie einer Person, sein Geist die Parodie eines Geistes. Parodie hat nichts mit Kabarett, mit Satire, mit Witzigkeit zu tun, sondern mit einem bewußteren Verhältnis des Menschen zu sich als Rollenspieler, der nicht nur ist, sondern sich vortäuscht.“
Bereits mit seiner legendären Theaterinszenierung von Yvonne 1980 am Schauspiel Köln trug Luc Bondy maßgeblich zur späten Anerkennung von Gombrowicz (1904-1969) im deutschsprachigen Raum bei. Zu seiner Komposition sagt Boesmans: „Einmal klingt es wie Offenbach, dann wie Wiener Operette, manchmal nach imitierten Zigeunermelodien. Genauso gibt es Momente der Stille oder der Verrücktheit.“ Bei den Festwochen 2005 war Luc Bondys Uraufführungsinszenierung von Boesmans’ Oper Julie zu sehen.