Theodora

21. März 2012
Dass die Macht der Obrigkeit im Tod ihre finale Grenze findet, schildert Händels Oratorium Theodora, das Librettist Thomas Morell nach The Martyrdom of Theodora and Didymus von Robert Boyle und Corneilles Théodore vièrge et martyre verfasst hat. Theodora und ihr Freund Didymus wollen ihrem Glauben nicht abschwören, bleiben trotz erheblicher Repressionen standhaft und müssen den Märtyrertod sterben.

Oratorium in drei Teilen (1749)

Musik von Georg Friedrich Händel (1685-1759)
Libretto von Thomas Morell

Konzertante Aufführung in englischer Sprache

Musikalische Leitung: Hervé Niquet
Mit Sandrine Piau, Patricia Bardon u.a.
Le Concert Spirituel

Georg Friedrich Händel schrieb das Oratorium 1749 und stellt in seinem nach innen gekehrten Stück die zwei Welten des heidnischen Römertums und des Urchristentums einander gegenüber. In Antiochia um das Jahr 305 befiehlt der römische Gouverneur Valens, dem Gott Jupiter Opfer darzubringen. Die weltentsagende Christin Theodora kann diesen Befehl nicht erfüllen und wird zum Dienst im Freudentempel gezwungen. Der in Theodora verliebte Offizier Didymus lässt sich zum Christentum bekehren und verhilft ihr zur Flucht. Doch Valens hat für beide kein Mitleid und verhängt nach römischem Recht die Todesstrafe.
Händel selbst schätzte das Werk hoch ein, das am 16. März 1750 im Theatre Royal in Covent Garden uraufgeführt wurde, dann aber nur zwei Wiederholungen erlebte. Der Zulauf der Londoner ließ zu wünschen übrig: „Die Juden wollen nicht kommen wie zum Judas, weil es eine christliche Geschichte ist, und den christlichen Damen ist der Stoff zu tugendhaft“, soll Händel dem Librettisten Morell den Misserfolg erklärt haben.

Details zur Spielstätte:
Linke Wienzeile 6, A-1060 Wien

Veranstaltungsvorschau: Theodora - Theater an der Wien – Das Opernhaus

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