Aus „Türkisch Gold" sind die Ohrringe, die Jonas seiner besten Freundin Luiza aus den Sommerferien mitgebracht hat. Aber die Freude daran wird getrübt, denn Jonas hat sich in Aynur verliebt, in eine Türkin, die ausgerechnet in die Parallelklasse von Luiza geht. Ihre Eifersucht lässt sich Luiza nicht anmerken, schließlich haben die beiden am Strand ja nur stundenlang geredet und sich nicht einmal geküsst.
Luiza konfrontiert Jonas mit sämtlichen Klischees und Vorurteilen, die eine Beziehung zwischen einem deutschen Jungen und einer in Deutschland geborenen Türkin als unmöglich erscheinen lassen. Was würde wohl Aynurs Bruder Kerim dazu sagen, und was erst dessen Freunde? Wie würde sich Aynurs Familie verhalten, wie die Klassenkameraden, der eigene Vater? Gibt es nicht Ehrenmorde bei den Türken? Muss Jonas jetzt Angst haben und am besten gar ein Moslem werden? Luiza und Jonas geraten über das Für und Wider einer solchen Liebe in einen Streit, der sie in ein Rollenspiel treibt. Mal übernimmt Jonas Aynurs Rolle, mal ist es Luiza. Sie schlüpfen in fiktive Figuren, die des Bruders, der Großmutter, des Vaters, und sind doch in jeder selbst präsent, mit ihren Vorurteilen, ihren Ängsten, mit ihren Hoffnungen und Wünschen. Eine wahre Berg- und Talfahrt der ständig widerstreitenden Gefühle durchlebt Jonas und wird sich seiner Liebe immer unsicherer. Aber er verteidigt sie, denn: „Kennst du das, wenn es hier drin so voll sticht? ... Kurze Zeit dachte ich, ich hab' n Herzfehler." Dass es bei Luiza auch sticht, und zwar doppelt, bemerkt er nicht.
Ein Gastspiel des Salzburger Landestheaters.
Inszenierung: Marco Dott
Ausstattung: Manuela Weilguni
Dramaturgie: Bettina Oberender
Im Anschluss an die Vorstellung gibt es ein Gespräch mit den SchauspielerInnen im Zuschauerraum.