In "JA" verwirklicht sich eine "wenn auch tragische Liebesgeschichte ... nur in kürzesten Augenblicken und auf einer derart hohen, abstrahierenden Ebene der Sublimation, dass das herkömmliche Wort Liebe viel zu vital klingt". (Ulrich Greiner)
Das Programm kreist vor allem um Bernhard'sche Frauenfiguren und widmet sich auch weniger bekannten Werken: "Die verrückte Magdalena", "Über allen Gipfeln ist Ruh", "Am Ziel", "Das Vermächtnis" u.a.
Warum hat Herbert Grönemeyer „Fruchtzwerge“ in seinem Bauch? Wie fand Howard Carpendale „Schweinespuren im Sand“? Warum singt Elvis „I get so lonely, Nackedei“? Worin besteht der Heizplan Gottes?
Das ist einfach WUMBABA! Dieser und ähnliche „Sager“ sind zwischen Hamburg und Zwickau mittlerweile in die Alltagssprache übergegangen. Was gemeint ist? Es ist wunderbar, was für Phantasiegestalten durch schlichtes Verhören entstehen. Seit Axel Hackes Bestsellern „Der weiße Neger Wumbaba“ und „Der weiße Neger Wumbaba kehrt zurück“ ist das Verhören zum Volkssport geworden.
Hacke im O-Ton: „Seit ich das erste Mal darüber schrieb, wie sehr Menschen Liedtexte falsch verstehen - wie etwa in eines Lesers Ohren Matthias Claudius' Zeile ›der weiße Nebel wunderbar‹ zu ›der weiße Neger Wumbaba‹ wurde und so eine unvergessliche, radikal poetische Traumgestalt entstand, deren Schöpfung Claudius selbst wohl nicht möglich war - erreichte mich eine solche Flut von Leserbriefen, gefüllt mit Beispielen für falsch verstandene Liedtexte, dass ich nun der Meinung bin: Im Grunde versteht kaum ein Mensch je einen Liedtext richtig, ja Liedtexte sind überhaupt nur dazu da, falsch verstanden zu werden. Aufgabe eines Liedtexters ist es, den Menschen Material zu liefern, damit ihre Phantasie wirken kann…“
Wir schreiben das Jahr 1977. Thorsten Bruhn ist sechzehn und ein Spätzünder. Der Geschlechtstrieb hält ihn trotzdem schon heftig auf Trab. Erst recht auf der anstehenden Familienfreizeit mit der evangelischen Gemeinde; es geht nach Scharbeutz an der Ostsee. Kirchenfreizeiten sind Ende der Siebziger der bevorzugte Ort für Heranwachsende, um zum ersten Mal rund um die Uhr mit Gleichaltrigen zusammen zu sein. Mit allen Konsequenzen. Bei Thorsten führt dies zu einem anstrengenden Zusammenwirken von sozialer Überforderung, religiösen Gefühlen und hormonellem Dauerrauschen. Ein Wunder, dass am Ende doch noch alles irgendwie gut ausgeht…
Das Prinzip der Kolumne war einfach: Von einem mehr oder weniger wichtigen Jubiläum ausgehend, mäanderte Palm durch Raum und Zeit und beschäftigte sich mit tanzenden Galaxien ebenso wie mit schlafenden Bundespräsidenten oder explodierenden Hunden. Dabei war Palm kein Ereignis zu banal, um ihm nicht doch noch einen tieferen Sinn abzugewinnen.
Ein Mann, blind, um die 70, lebt fern von anderen Menschen zurückgezogen auf einer hochgelegenen Berghütte. Seine einzige Bezugsperson ist ein Junge vom nächst gelegenen Hof. Abwechslung in das gewohnte Leben der beiden bringt der unerwartete Besuch einer geheimnisvollen Fremden.
Es lesen Caroline Knebel, Ulrich Reinthaller und Jürgen Maurer - im Rahmen des Festivals "Turrini über den Dächern von Wien".
Franz Werfels Meisterwerk zeichnet die Figur eines opportunistischen Aufsteigers im Wien des Jahres 1936. Leonidas Tachezy feiert seinen 50. Geburtstag und ist stolz darauf, alles im Leben erreicht zu haben, wovon er träumte. Als Sektionschef im Unterrichtsministerium gehört er zur politischen Elite im Lande und durch seine Heirat mit der Millionenerbin Amélie Paradini ist er auch gesellschaftlich in die höchsten Kreise aufgestiegen. Da erhält er einen Brief, geschrieben in einer blassblauen Frauenschrift. Es ist ein Brief von der Jüdin Vera Wormser, der Liebe seines Lebens… und plötzlich sieht er all das von ihm Geschaffene, Erreichte in großer Gefahr.
„Ich habe in der Kiste des Unfugs gewühlt, da kann man sehr fündig werden. Denn große Schreiber waren sehr oft mit demselben beschäftigt.“
Im Studio im Theater Akzent finden an fünf Tagen Lesungen und Aufführungen von Turrini-Texten statt. Sie zeigen den Menschen zwischen Hoffnung und Angst, zwischen Gewalt und dem Bedürfnis nach Liebe. Eine Auswahl aus dem großen Werk dieses österreichischen Dichters.