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Foto Unimog-Rallyefieber, Unimog-Museum


Unimog-Rallyefieber

7. bis 22. Nov. 2009
Das Unimog-Museum zeigt in einer Sonderausstellung höchst interessante Rallye-Fahrzeuge, die bei der Rallye „Dakar" und „Breslau" erfolgreich mitfahren.

Vor allem der Eröffnungsabend „Fahrerlager" am Samstag, den 7.11. und der Rallyesonntag am 8.11. werden einen umfassenden Einblick in diesen interessanten Motorsportbereich geben!

Jedes Jahr nach Silvester startet der große Rallyetreck der „Dakar" drei Wochen lang durch schwierigstes Gelände. Unimog-Fahrzeuge sind immer dabei. Das Team Gerhard Walcher aus Deizisau bei Esslingen stellt seinen 140 km/h schnellen Unimog-Rennboliden des Typs U 500 aus, bevor er erneut zur großen Herausforderung der Dakar in Südamerika übersetzt.
Die härteste Rallye auf dem europäischen Kontinent ist die „Breslau". Sie führt 8 Tage lang größtenteils auf Militärgelände fast durch ganz Polen. Wegen ihrer materialmordenden Pisten durch Sand, Wasser und Wälder wird sie auch von Kennern die „Kleine Dakar" genannt. Das mehrfache Siegerfahrzeug der Hellgeth-Brüder Jürgen und Andreas, wird ebenfalls im Museum zu bestaunen sein. Die Firma Hellgeth-Ingeneering aus Wurzbach-Rodacherbrunn in Thüringen hat aus einem U 1550L eine Fahrmaschine der absoluten Spitzenklasse entwickelt, die mit ihrer 350 kW Antriebsleistung auch die Pkw-Klasse im Gelände immer voll aufmischt.
Zu den technischen Raffinessen dieses Fahrzeugs zählen unter anderem die wassergekühlten Stoßdämpfer, die computerunterstützte Reifendruckregelanlage und sieben Kühler. Ein hochinteressantes Fahrzeug. Bei der „kleinen Dakar" gehen jährlich mehr als 30 Unimog an den Start. Der schwere U 2450 von Alfred Wemhoff ist ebenfalls einer davon.
Als drittes Fahrzeug von der „Breslau" ist der Unimog von Hannes Wahle da. Hannes Wahle fährt im Auftrag der Organisation und ist für den Zieleinlauf der Fahrzeuge verantwortlich. Im Jahr 2008 begleitete er als Organisationsfahrzeug die Transsyberia Rallye von Moskau in die Mongolei.
Auch ein Unimog-Rallye-Rettungsfahrzeug des Typs U 1300 L von Hubertus Franz von Quad Medics, das für die medizinische Versorgung in schwierigem Gelände ausgelegt ist, wird im Museum ausgestellt sein.
Dann ist ein Trophy-Fahrzeug dabei, das ebenfalls von den Hellgeth-Brüdern aus einem Unimog des Typs 417 aufgebaut wurde. Ebenso ein mehrfaches Siegerfahrzeug. Bei Trophywettkämpfen kommt es nicht auf hohe Maximalgeschwindigkeiten an, sondern darauf, dass scheinbar unbezwingbare Geländepassagen durchfahren werden. Da liegt dann der Schwerpunkt auf maximaler Mobilität.
Während dem Aktionswochenende 7./8. November werden auf dem Museumsfreigelände verschiedene gebrauchte Unimog der Firma Merex ausgestellt, die sich zum Aufbau als Rallye- oder Weltenbummlerfahrzeug eignen.
Auch werden beim „Fahrerlager" am Eröffnungssamstag (7.11.2009) ab 18.00 Uhr und am „Rallyezauber" - Sonntag (8.11.2009) die Piloten vor Ort sein. Am Sonntag werden diese eine Kostprobe von Fahrdemos ihrer Fahrkünste geben.

Details zur Spielstätte:
An der B 462, Ausfahrt Schloss Rotenfels, D-76571 Gaggenau

Veranstaltungsvorschau: Unimog-Rallyefieber - Unimog-Museum

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Anastasia Khoroshilova: aus der Serie RUSSKIE / #38, 2007


Szene Rheinland: Anastasia Khoroshilova - Russkie

3. Dez. 2009 bis 31. Jan. 2010
Die vielbeachtete junge russische Fotografin Anastasia Khoroshilova präsentiert nach Einzelausstellungen in Moskau, Rom, Augsburg und Madrid im LVR-LandesMuseum ihr Projekt Russkie.

Die Ausstellungsreihe „Szene Rheinland" widmet sich der vielfältigen und lebendigen zeitgenössischen Kunst im Rheinland. Die Ausstellungen bieten einzelnen Künstlern Gelegenheit, ihre Werke zu zeigen. Sie sind keine Retrospektiven, sondern präsentieren "work in progress". Zu sehen sind ausschließlich Arbeiten der letzten Jahre.
In der Tradition August Sanders zeigt Khoroshilova in eindringlichen Farbfotografien die Bewohner des ländlichen Russlands, sie zeigt Menschen, die zu ihrer Umgebung, ihren Dingen und ihrer Landschaft gehören. In ihren Arbeiten geht es um Heimat und Tradition, sie zeigen aber auch eine gefährdete Welt: die Spuren von Armut und der so genannten Krise der postsovietischen Ära sind sichtbar, aber mehr noch "die Funken der menschlichen Hoffnung, der Würde und des Selbstwertes" (Anastasia Khoroshilova) in den Augen der Dargestellten.

Details zur Spielstätte:
Colmantstraße 14-16, D-53115 Bonn

Veranstaltungsvorschau: Szene Rheinland: Anastasia Khoroshilova - Russkie - LVR-LandesMuseum Bonn

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Cony Theis: Kleines Selbstporträt gelb-blau, 2001, Eitempera auf Leinwand


Szene Rheinland: Cony Theis - See Me 2

10. Sept. bis 1. Nov. 2009
Die in Köln lebende und arbeitende Künstlerin Cony Theis bewegt sich in ihrer Kunst in den unterschiedlichsten Bereichen. Sie malt und zeichnet auf Pergament ebenso wie auf Haut, fotografiert oder arbeitet installativ.

Die Ausstellungsreihe „Szene Rheinland" widmet sich der vielfältigen und lebendigen zeitgenössischen Kunst im Rheinland. Die Ausstellungen bieten einzelnen Künstlern Gelegenheit, ihre Werke zu zeigen. Sie sind keine Retrospektiven, sondern präsentieren "work in progress". Zu sehen sind ausschließlich Arbeiten der letzten Jahre. Zu jeder Ausstellung erscheint ein Katalog; das Begleitprogramm bietet Werkgespräche mit dem jeweiligen Künstler oder der Künstlerin.

Im Zentrum von Cony Theis' Kunst stehen der Mensch und sein Abbild und immer wieder richten sich die Fragen der Künstlerin dabei auch an das eigene Selbst. Für See Me 2 entstand ihre eigene Lebensgeschichte, Zeit bahnen, als Panorama: erinnert und gezeichnet auf raumhohe Pergaminbahnen.
Cony Theis erkundet zwischenmenschliche Beziehungen und jene zwischen dem Einzelnen und der Gesellschaft. Zeit bahnen bildet mit den in der ersten Etage gezeigten Arbeiten zum Thema Lebensläufe in See me 2 einen Rahmen für diese Recherche.
Theis' Arbeiten sind oft ein hintergründig-ironischer Dialog mit dem Betrachter, der konsequenterweise in einigen ihrer neueren Werke eingeladen ist, sich als Akteur in den Prozess Kunst einzumischen.

Details zur Spielstätte:
Colmantstraße 14-16, D-53115 Bonn

Veranstaltungsvorschau: Szene Rheinland: Cony Theis - See Me 2 - LVR-LandesMuseum Bonn

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Foto zu Das Burgenland und der Fall des Eisernen Vorhanges, Landesmuseum Burgenland


Das Burgenland und der Fall des Eisernen Vorhanges

7. Okt. bis 20. Dez. 2009
Die Ausstellung „Das Burgenland und der Fall des Eisernen Vorhanges“ beschreibt die Rolle des Burgenlandes bei dem Prozess der gesellschaftlichen und ökonomischen Demokratisierung.

Im Spätsommer und Herbst 1989 ereignete sich vor unserer Haustür das wahrscheinlich bedeutendste historische Ereignis aller Zeiten. Der Eiserne Vorhang - eine Bruchlinie der Menschlichkeit, welche die sowjetische Einflusssphäre von der westlichen Welt mehr als 40 Jahre hermetisch abriegelte – wurde überwunden. Hunderte Menschen starben in den Jahren von 1948 bis 1989 beim Versuch diesen zu überwinden. Das Bild mit den beiden Außenministern Alois Mock und Gyula Horn vom Durchschneiden des Stacheldrahtes ging um die Welt und steht als Symbol für das Ende des Kalten Krieges.

Details zur Spielstätte:
Museumgasse 1-5, A-7000 Eisenstadt

Veranstaltungsvorschau: Das Burgenland und der Fall des Eisernen Vorhanges - Landesmuseum Burgenland

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Untitled 2009, Buntstift, Ausstellung Bertram Hasenauer: IRPEN


Bertram Hasenauer: IRPEN

22. Okt. bis 14. Nov. 2009
Als figurativer Maler widmet er sich dem Abbild der menschlichen Figur und bedient sich dabei einer künstlerischen Sprache, die - vermeintlich - Wiedererkennbarkeit und Identifikation garantiert. Vermeintlich, denn Hasenauers Darstellungen sind alles andere als reine Porträts.

Georg Eisler-Preisträger Bertram Hasenauer (geb. 1970 in Saalfelden) lebt und arbeitet heute in Berlin. Er studierte von 1992 bis 1997 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und 1996/97 an der Universität der Künste in Berlin sowie 1997/98 am Central Saint Martins College in London. Hasenauer stellte bisher in allen wichtigen Hauptstädten Europas aus, erhielt zahlreiche Stipendien und Preise u.a. 2005 den Salzburger Anton Faistauer Anerkennungspreis für Malerei und 2006 den Strabag Art Award.
Die Porträts haben surreale, unwirkliche Präsenz und gleichen damit eher menschenähnlichen Erscheinungen als einfachen Bildnissen. Jedes besteht als Abbild der Realität, ohne die realistische Darstellung einer identifizierbaren Person zu sein. Die Portraits sind vielmehr Darstellungen ‚konzentrierter Wirklichkeit‘, die in sich Charakteristika unterschiedlichster Personen vereinen. Allen gemein ist ihre Jugend und eine gewisse Androgynität.

Details zur Spielstätte:
Landstraße 11, A-6971 Hard

Veranstaltungsvorschau: Bertram Hasenauer: IRPEN - Galerie.Z

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Foto Falko Bärenwald: Haus Schneider


Falko Bärenwald. Bilder und Bauwerke

12. Dez. 2009 bis 21. Feb. 2010
90 Jahre nach der Gründung des Bauhauses wirken die Ideen von Walter Gropius und anderer Bauhaus-Meister fort und sind manch einem der heute wirkenden Architekten Ansporn und Messlatte gleichermaßen. Falko Bärenwald ist sich als Architekt dieses Erbes bewusst und hat das gesamtheitliche Denken der Bauhäusler in besonderer und herausragender Weise in sein eigenes Arbeiten integriert.

Wenn sich angewandte und freie Kunst beflügeln, dann profitieren beide. Vor neunzig Jahren trat man am Bauhaus an, um beides zu vereinen. Man suchte nach zeitgemäßen Lösungen, wollte Praxis, Ästhetik und Technik in gültigen Gesamtkunstwerken verbinden und glaubte an soziale Utopien.
Falko Bärenwald konnte in den vergangenen Jahren eine Reihe von öffentlichen und privaten Bauaufträgen in der ihm eigenen Handschrift realisieren und führt vor, dass sich Zweck und Form auch unter Maßgabe bewusster Zeitgenossenschaft keinesfalls ausschließen.
Wirkliche Eleganz ist schlicht und wer da glaubt, dass funktional durchdachte Architektur auf der Höhe unserer Zeit ohne Harmonie daherkommt, der irrt und wird in Bärenwalds Häusern vom Gegenteil überzeugt.
Gleichberechtigt neben der Architektur steht das bildnerische Werk Falko Bärenwalds, das von der Plastik bis zur Malerei auf Leinwand breit ausgelegt ist. Diese Parallelität kündigte sich bereits in der Ausbildung an, als Bärenwald nach dem Abschluss an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar bis 1987 an der Dresdner Hochschule für Bildende Künste studierte.
Die freie künstlerische Arbeit begann mit Plastiken, die im Versmaß einer konstruktiven Lyrik kaum einen Zweifel daran lassen, dass hier einer am Werk war, der sein künstlerisches Empfinden in Körpern zu ordnen weiß. Die keramischen Objekte verweisen auf formale Überlegungen eines Analytikers und zeigen mit ihren Oberflächen voller partikelreicher Einlagerungen zugleich sein feingestimmtes Gefühl für Flächen, die durch das Zusammenwirken von Ton, farbigen Pigmenten und Feuer den Prozess ihrer Entstehung abbilden. Ganz anders, leichter und in flinkerem Material, begegnet uns Falko Bärenwald als Maler und Zeichner in der Fläche. Das Werk der Zeichnungen wuchs in den letzten Jahren enorm und auch die Malerei steht in ihrem Vokabular dem Duktus der locker und flächig ausgeführten Zeichnungen nahe. Mit kühnen Linienführungen besetzt er Papiere und Leinwände, bildet Muster, knüpft gegensatzreiche Beziehungen vor weiten Binnenräumen und vertraut dabei sowohl der Eigengesetzlichkeit und dem Elan der Bewegung als auch seinem spontanen bildnerischen Erfindungsreichtum. Imagination und eine schwingende, ganz aus der Strahlkraft einzelner Zeichen sich ergebenden Form sind ihm offenbar wichtiger als die Wiederholung dessen, was die Natur in Vorbildern anbietet. Gelegentlich – wenn Vergleiche den Gang der Entwicklung flankieren sollen – könnte man eine ideelle Nähe zu den Abstrakten Expressionisten sehen. Trotz aller Mannigfaltigkeit; im Zusammenspiel der weich geführten Bildgeometrie stehen Falko Bärenwalds Bilder persönlichem Empfinden näher als das sie Wirklichkeit in abstrakter Ferne neu erfinden.
Die künstlerische Handschrift Bärenwalds folgt inzwischen einer ausschließlich eigenen Dynamik und originären Wegen. Die Farben sind heiter und voller Licht, Abstürze in dunkle, existenzielle Gründe durchkreuzen das Werk nur selten. Hier wird keinem wie auch immer gearteten Pathos die Form geliefert. Frei von erzählerischen Inhalten sind die Bilder offenbar ausschließlich Ausdruck der gestaltbildenden Fantasie des Künstlers. Dennoch gleicht das, was da über die Bildfläche wuchert, einem bewegten skripturalen System. Pulsierend zwischen Dichte und Lockerheit steht alles in einem Gleichgewicht und ist damit nicht nur jenen Prozessen nahe, die uns die Natur zum Vorbild gibt, sondern folgt auch den bildnerischen Prinzipien der Organisation einer Figur im Raum des Bildes.

Details zur Spielstätte:
Markt 7, D-07743 Jena

Veranstaltungsvorschau: Falko Bärenwald. Bilder und Bauwerke - Stadtmuseum & Kunstsammlung Jena

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Foto Charles Matton: Studio einer Rhinoskulptur II, 2003, Charles Matton. Boxen, Zeichnungen, Fotografien und Filme


Charles Matton. Boxen, Zeichnungen, Fotografien und Filme

12. Dez. 2009 bis 21. Feb. 2010
Die meisten seiner zahlreichen Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen fanden in Frankreich, USA, Italien und Japan statt. In Deutschland wurden die Werke von Charles Matton bisher nicht gezeigt. Charles Matton (1933–2008) ist bekannt als Maler, Zeichner und Plastiker, er drehte Filme und schrieb Drehbücher. Die von ihm geschaffenen Fotografien zeigen meist Räume oder bestimmte Sequenzen seiner Installationen, die in der fotografischen Umsetzung eine besondere Darstellung erfahren.

Seinen ersten Film „La Pomme ou l’histoire d’une histoire“ drehte Matton 1967. Der Film wurde mit dem Grand Prix des Festival de Hyères ausgezeichnet. Bis in die späten 1990er Jahre dreht Matton regelmäßig Filme. Von den Spielfimen gehören „L’Italien des Roses“ (1972), Spermula (1976) und „Rembrandt“ (1998) – mit Klaus-Maria Brandauer als Rembrandt – zu den bekannteren und erfolgreichen.
Das Werk setzt zu Beginn der 1950er Jahre mit Malerei und Zeichnungen ein. Charles Matton erforscht zunächst die bildnerischen Dimensionen von Porträts und Land schaften an der Grenzlinie zwischen Realität und Fiktion. Die originäre Interpretation des Gesehenen, dessen Abstraktion und eigene bildnerische Erfindungen verraten die Freude an der Erkundung verschiedener stilistischer Eigenarten, die vom altmeisterlichen Faltenwurf bis zu kubistischen Raumzergliederungen vielerlei Anleihen aufnimmt und verarbeitet. Die Erforschung der bildnerischen Zusammenhänge von Figur und Raum nimmt eine Sonderstellung ein und offenbart den besonderen Sinn des Künstlers für Environments, für Räume, in denen die Werke zusammen mit ihrem Umfeld eine besondere Werke entfalten.
Da hebt sich ein „Motard cubiste“ (1954) aus einer plastisch durchformten Landschaft heraus, auf anderen Bildern dieser Jahre werden Stillleben oder Landschaften so oft bearbeitet, dass auf dem letzten Bild der Folge der Gegenstand allein in abstrakten Pinselschwünge aufgehoben ist. Die bildnerische Erkundung menschlicher Körper und die Darstellung von leeren, geheimnisvollen Räumen bleiben ein Dauerthema in Mattons Malerei.
Ab Mitte der 1880er Jahre schuf Charles Matton zahlreiche jener „Boxen“, die, wie Szenen aus einem Film, gebaut und inszeniert aus einer Vielzahl einzelner Werke, den Betrachter in eigenwillige, imaginäre Welten entführen. Man sieht das Arbeitszimmer von Sigmund Freud, die Bibliothek zu Babel, schaut in eine Kammer des Schreckens bei Sacher-Masoch, sieht die melancholische Tristesse eines Badezimmers oder blickt ins Atelier des Künstlers Arman. All diese und viele weitere Räume sind im Miniaturformat gebaut und sind von wirklich existierenden Räumen inspiriert oder entspringen der erfinderischen Fantasie des Künstlers. Für Charles Matton sind diese Räume, wie er sagt, nicht nur Orte zur Aufbewahrung und Ablage seiner Erinnerungen, sondern sie dienen ihm zugleich zur Überprüfung derselben. Zugleich ist jeder dieser Arbeiten ein „Paradies der Fantasie“, in dem man sich eingeladen fühlen darf und welches man mit seinen eigenen Geschichten ausstatten darf. Einige „Boxen“ arbeiten mit ausgeklügelten optischen Illusionen, die den Blick des Betrachters in abgründige Tiefen lenken. Viele der Arbeiten beruhen jedoch auf realen Vorlagen; so dienten Fotos der Ateliers von Francis Bacon, Alberto Giacometti oder Arman als Grundlage für die Ausstattung der verschiedenen Atelier-Boxen. In der Box „Debussy–Poisson d’Or“ sitzt der Sohn des Künstlers musizierend am Flügel. Und so wie in das Foyer des „Grand Hotel“ fühlt man sich in alle Räume Mattons eingeladen wie in Mikrokosmen der Fantasie. Der Philosph Jean Baudrillard beschrieb sie anlässlich einer Vernissage in Paris als Orte einer fast zwanghaften Vertrautheit, die im Augenschein der vielen Dinge immer aufs neue geweckt und belebt wird.

Details zur Spielstätte:
Markt 7, D-07743 Jena

Veranstaltungsvorschau: Charles Matton. Boxen, Zeichnungen, Fotografien und Filme - Stadtmuseum & Kunstsammlung Jena

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Plakat Punkt und Linie zu Fläche. KANDINSKY am Bauhaus, Stadtmuseum & Kunstsammlung Jena


Punkt und Linie zu Fläche. KANDINSKY am Bauhaus.

6. Sept. bis 22. Nov. 2009
Wassily Kandinsky (1866 –1944) gehört zu den bedeutendsten Künstlern der klassischen Moderne und gilt als einer der wichtigsten und ersten Vertreter der abstrakten Malerei. Zu sehen sind Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafik und Bücher.

Seine theoretischen Gedanken zur Kunst waren wegbereitend für mehr als eine Künstlergeneration. Die Ausstellung würdigt das Werk des Künstlers und Bauhaus-Meisters und findet anlässlich der Gründung des Bauhauses vor 90 Jahren in Weimar statt.
Neben vielen bedeutenden Werken aus verschiedenen Schaffensbereichen, werden Kandinskys Beziehungen in die Universitätsstadt Jena und zu hier lebenden Personen in der Ausstellung und im Katalog erstmals vorgestellt.
Als promovierter Jurist entschied sich Kandinsky erst nach seiner Übersiedlung von Moskau nach München endgültig für die Kunst und studierte ab 1896 an der privaten Kunstschule von Anton Ažbè, danach an der Münchner Akademie bei Franz von Stuck. In München lernte er auch seine erste Lebensgefährtin, die Künstlerin Gabriele Münter, kennen. In Jahren rastloser Suche und auf zahlreichen Reisen erschließt sich Kandinsky unterschiedliche bildnerische Möglichkeiten – vom Münchner Jugendstil bis zum russischen Symbolismus sind seine Bezüge vielfältig – und findet über freies Erfinden und Assoziieren entlang seiner Formensprache zur Abstraktion. Er ist maßgeblich an Gründung und Programm der „Neuen Künstlervereinigung München“ und der Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“ beteiligt. 1912 erscheint seine grundlegende Schrift „Über das Geistige in der Kunst“. Von 1914–21 lehrt Kandinsky an verschiedenen Schulen in Russland und heiratet 1917 seine zweite Frau Nina Andreewsky. 1922 kehrt er nach Deutschland zurück und wird in diesem Jahr als Formmeister für Wandmalerei und Lehrer im Vorkurs an das von Walter Gropius geleitete Staatliche Bauhaus nach Weimar berufen. Seine Lehrtätigkeit befördert den Ausbau analytischer Methoden im künstlerischen Schaffen und fördert die Systematisierung und Ordnung seiner bildnerischen Mittel. Kandinsky wurde binnen kurzer Zeit zu einem der wichtigsten und innovativsten Lehrer am Bauhaus. Er lehrte bis 1933 am Bauhaus, zuerst in Weimar, später in Dessau und Berlin.
Einer der zentralen Orte für den Austausch und die Kommunikation neuer Ideen war der Jenaer Kunstverein. Das Programm des Vereins ragte in den ersten Dezennien des 20. Jahrhunderts weit über den regionalen Horizont hinaus und beeindruckt noch in der Rückschau durch Mut, Konsequenz und Weitblick. In diesem Klima fühlten sich nicht nur die Bauhaus-Meister Walter Gropius, Adolf Meyer, Gerhard Marcks, Paul Klee, Lyonel Feininger und Oskar Schlemmer heimisch, sondern auch Wassily Kandinsky. Dessen Werke wurden zwischen 1912 und 1933 in sechs Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in Jena gezeigt und durch Erwerbungen für die Sammlung konnte man einige Arbeiten auf Dauer sichern.
Große öffentliche Beachtung durch die Jenaer Bürgerschaft erfuhr Kandinsky 1923, als er erst seit einem Jahr am Bauhaus lehrte und in dem von Walter Gropius und Adolf Meyer umgebauten Jenaer Stadttheater ausstellte. Die Jenaer Presse schrieb: „Kandinsky gehört auf dem Gebiete der Malerei zu den größten Bahnbrechern der Neuzeit.” Zwei Jahre später, vom 15. März bis 14. April 1925, zeigte der Jenaer Kunstverein mehr als 100 Gemälde, Aquarelle und Grafiken in einer umfangreichen und von Kandinsky selbst kuratierten Werkschau, die er mit seinem berühmt gewordenen Vortrag „Über abstrakte Kunst“ persönlich eröffnete. In der Presse wurde die Ausstellung zwar kontrovers besprochen, Kandinskys Bedeutung aber wurde nicht mehr grundsätzlich in Frage gestellt. Die persönlichen Beziehungen des Künstlers nach Jena lassen sich vor allem – aber nicht nur – an zwei Personen festmachen: Walter Dexel und Otto Hofmann. Mit beiden pflegte er eine langjährige Freundschaft, zu dem Künstler und Kunsthistoriker Dexel wie auch zu Hofmann, seinem Jenaer Schüler am Bauhaus.

Details zur Spielstätte:
Markt 7, D-07743 Jena

Veranstaltungsvorschau: Punkt und Linie zu Fläche. KANDINSKY am Bauhaus. - Stadtmuseum & Kunstsammlung Jena

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AugenKlang

14. April bis 22. Nov. 2009
Ein akustisch-visueller Parcours durch Jenas Architektur!

Ausgangspunkt der Augenklang-Kompositionen ist eine Strukturverwandtschaft zwischen dem Entwurf eines Hauses und einer musikalischen Partitur. Stützen und Pfeilern, Fenstern und Wandflächen werden Noten, Pausen und Akkorden gegenübergestellt. Materialien ergeben Sounds, werden kombiniert mit Melodien oder gebrochen von disharmonischen Interventionen. Die Architektur bildet bei diesen Kompositionen die Grundlage der Notation. Dabei trifft emotionale und geistige Harmonik auf die rationale Ebene baulicher Proportionen. Das sich so ergebende schöpferische Experimentierfeld aus musikalischen und architektonischen Strukturen bildet die Quelle, aus der die Kompositionen gespeist werden.
Sieben Komponisten nähern sich mit ihrem musikalischen Werk je einem Gebäude in Jena, das in herausragender Weise zu einem Symbol des Neuen Bauens in dieser Stadt geworden ist. Bei der Auswahl der Gebäude für den Parcours stand die Vielfalt moderner Architektur im Fokus: Bauhaus-Architektur trifft auf sozialistische Hochhaus-Utopien, private Räume stehen den Tempeln der Technik gegenüber. Die Komponisten nahmen die Proportionen und Materialien der Gebäude zum Anlass für ihre Partituren, ließen sich von der Geschichte der Orte sowie deren landschaftlichen oder städtebaulichen Situation leiten und kamen zu eigenen Ergebnissen, zwischen Näherung an die Architektur sowie deren Überformung, Begleitung und Umwandlung. Immobile Formbildung wird hier zum Thema akustisch-zeitlicher Verläufe.
Die Kompositionen greifen die Ideen der Moderne neu auf. Ziel der künstlerischen Moderne war es, Grenzen und Ordnungen zu durchbrechen und dem Diktat des antiken Versatzstücks zu entkommen. Neue Strukturen ergaben sich aus dem In-Beziehung-Setzen von scheinbar Unvereinbarem. Totes Material wurde mit lebendigen Emotionen besetzt, geometrische Proportionen wurden in Harmonien übertragen. Die sich hieraus ergebende Spannung wurde zum Motor für Neues, Geistiges und Aktuelles.
Die Architekturinterpretationen der Augenklang-Kompositionen fordern eine Überschneidung von visuellem Erleben vor dem originalen Objekt und dem akustischem Empfinden ein. Der Zusammenhang von Musik und Architektur verweist damit auf jene historischen Hintergründe, die auch die Ausstellung „In nachbarlicher Nähe. Bauhaus in Jena“ veranschaulicht. Jena bot mit seinem Kunstverein und seinem gegenüber Neuem aufgeschlossenen Publikum einen Ort zur Verwirklichung architektonischer Ideen. Dieses kulturelle Klima Jenas im beginnenden zwanzigsten Jahrhundert spiegelt sich auch in der aktuellen musikalisch-architektonische Synopsis wider. Es ergeben sich im Spannungsfeld von Statik und Zeit individuelle Bezugssysteme neuartiger Wahrnehmungsqualitäten von Architektur und Musik.

Details zur Spielstätte:
Markt 7, D-07743 Jena

Veranstaltungsvorschau: AugenKlang - Stadtmuseum & Kunstsammlung Jena

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Plakat Weihnachten um 1900


Weihnachten um 1900

5. Nov. 2009 bis 24. Jan. 2010
Das Stadtmuseum lädt zu einer Reise in die Weihnachtszeit um 1900 ein: Die BesucherInnen erwarten Kostbarkeiten aus der Sammlung Helmut Weiß und Sprachschätze aus Thüringen.

Wer kann sich Weihnachten ohne Weihnachtsbaum vorstellen? Als Goethe 1822 sein bekanntes Weihnachtsgedicht schrieb, war der Brauch eines mit Süßigkeiten, Obst und Gebäck behangenen Nadelbaumes in der Stube noch gar nicht so alt. Einen festlich geschmückten Baum mit Kerzen und Glasschmuck, so wie wir ihn heute kennen, gibt es aber erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts.
In diesem Jahr lädt das Stadtmuseum Sie zu einer Reise in die Weihnachtszeit um 1900 ein. Ein reich mit historischen Kugeln geschmückter Baum, unter dem Geschenke liegen, steht im Mittelpunkt des Weihnachtszimmers. Die wertvollen Originale stellt Helmut Weiß aus Schwandorf zur Verfügung. Der passionierte Sammler hat über viele Jahre alles zusammengetragen, was mit den Weihnachtsbräuchen in Deutschland in Verbindung steht. Aus seinem reichen Fundus haben wir besondere Stücke für unsere Ausstellung ausgewählt.
Zu Weihnachten gehören aber auch Traditionen, die nicht nur regional verschieden, sondern auch sprachlich besonders sind, wie das vorweihnachtliche Backen, der Aberglaube der Zwölf Nächte oder Sprichwörter zu Winterwetterregeln. Wer weiß denn heute noch, was ein Herrscheklaas, ein Schittchen oder eine Käsehütsche ist? Entdecken Sie vielleicht schon in Vergessenheit geratene Wörter aus dem thüringischen Sprachgut und erfahren Sie mehr über deren Bedeutung und Verbreitung.
Die Ausstellung gibt einen Einblick in die Arbeit des Thüringischen Wörterbuches, das 1907 begründet wurde und seitdem in Jena seine Forschungsstelle hat. Dr. Susanne Wiegand vom Institut für germanistische Sprachwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität hat gemeinsam mit Studierenden des Lehrstuhls für Volkskunde/Kulturgeschichte interessante Redewendungen – die einen Bezug zur Weihnachts- und Winterzeit haben – für die Ausstellung zusammengetragen.

Details zur Spielstätte:
Markt 7, D-07743 Jena

Veranstaltungsvorschau: Weihnachten um 1900 - Stadtmuseum & Kunstsammlung Jena

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