Tickets und Infos Factory Masashi Echigo: Offenes Atelier

Museen, Galerien, Führungen, Architektur, Fotografie, Vernissagen
Gustave Caillebotte, Europabrücke, 1876 Maurice Denis, Komposition für Blumen, 1891Marie Bracquemond, Auf der Terrasse in Sèvres mit Fantin-Latour, 1880

Von Manet bis Renoir. Schätze französischer Malerei aus dem Musée du Petit Palais, Genf

Das Musée du Petit Palais in Genf beherbergt mit seinen umfangreichen Beständen an französischer Malerei, Skulptur und Grafik eine der bedeutendsten privaten Kunstsammlungen Europas.
Markt 7, D-07743 Jena

Die Liebe des Sammlers Oscar Ghez de Castelnuovo galt vor allem der französischen Malerei der Zeit von 1870 bis 1930/40. Daher enthält die Sammlung große Werkkomplexe der Impressionisten, der Post- und Neoimpressionisten, der Nabis, Fauves, Kubisten und von Vertretern der sogenannten ersten École de Paris. Neben Gemälden von so berühmten Künstlern wie Édouard Manet, Auguste Renoir, Edgar Degas, Henri de Toulouse-Lautrec, Maurice Utrillo, Marc Chagall oder Pablo Picasso enthält die Sammlung zahlreiche Werke von kaum weniger bekannten Künstlern wie Tamara de Lempicka, Raoul Dufy, Chaim Soutine, Auguste Chabaud, Maurice Denis, Paul Ranson, Louis Valtat, Suzanne Valadon, Henry van de Velde, Théophile Alexandre Steinlen, Moise Kisling oder Kees van Dongen.
Die Auswahl beschränkt sich vorwiegend auf Landschaften und figürliche Kompositionen, da sich an diesen Genres die unterschiedlichen künstlerischen Auffassungen und Vorgehensweisen besonders deutlich nachvollziehen lassen. Den Auftakt bilden Werke der Impressionisten, die in ihren Landschafts- und Menschendarstellungen die Formen im Spiel des wechselnden Lichts aufzulösen beginnen, um so in Form einer „Momentaufnahme“ spezifische Stimmungen oder Situationen zu gestalten. Ein beliebtes Motiv der Impressionisten war die Landschaft, die sie ohne historisierendes oder mythologisches Beiwerk malten, aber auch die großstädtischen Pariser Boulevards mit ihrem flutenden Leben, weshalb man sie auch als „peintres de la vie moderne“ bezeichnet hat. Dies wird in der Ausstellung mit den Werken von Armand Guillaumin, Marie Bracquemond oder Gustave Caillebotte dargestellt, die das Bild der impressionistischen Malerei ganz wesentlich mitgeprägt haben.
Auch für die Neoimpressionisten bleibt die Landschaft neben der Darstellung von Personen und Interieurs das wichtigste Thema ihrer Malerei. An den Landschaften und Figurendarstellungen von Maximilien Luce und Louis Valtat lässt sich gut nachvollziehen, auf welch unterschiedliche Weise die Künstler die „divisionistische“ Malweise einsetzten, um ihre Theorie in Bilder umzusetzen. Ende der 1880er-Jahre entstand in Pont-Aven eine künstlerische Bewegung, die unter dem Begriff „Synthétisme“ bekannt wurde. Durch ihre formale Vereinfachung in Verbindung mit der antinaturalistischen Farbigkeit erhalten die Gemälde häufig eine metaphysisch-religiöse Wirkung, die vor allem Künstler wie Maurice Denis und den Kreis der Nabis und in ihrer Nachfolge die Symbolisten intensiv ansprach. In den Gemälden von Maurice Denis lässt sich diese neue Auffassung in der Malerei ebenso nachvollziehen wie in denen von Louis Valtat.
Die Bestände des Musée du Petit Palais ermöglichen wie kaum eine andere europäische Sammlung einen umfassenden Überblick über die Vielfalt, die künstlerische Qualität und den formalen Reichtum des künstlerischen Schaffens in Paris vom Impressionismus bis zur École de Paris.

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Jean Mignon (nach Lucca Penni), Die Verwandlung des Aktaion, 16. Jahrhundert, Radierung museum kunst palastEric Fischl, Bad Boy, 1981, Öl auf Leinwand Privatsammlung, courtesy of Thomas Ammann Fine Art, Zürich, und Eric FischlDuane Michals, Nude Observed, 1968

Diana und Actaeon. Der verbotene Blick auf die Nacktheit

Die von Beat Wismer entwickelte, gemeinsam mit Sandra Badelt und Mattijs Visser kuratierte Ausstellung präsentiert aus internationalem Museums- und Privatbesitz stammende Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Grafiken, Fotografien und Videos, die sich in einer einzigartigen Zusammenschau dem sowohl kunst- als auch kulturgeschichtlich interessanten Themenkomplex des Eros.
Ehrenhof 4-5, D-40479 Düsseldorf

Der von Ovid in den Metamorphosen überlieferte antike Mythos erzählt die Geschichte vom Jäger Actaeon, der Diana, die Göttin der Jagd und Hüterin der Keuschheit, im Wald beim gemeinsamen Bad mit ihren Nymphen entdeckt. Die vom begehrlichen Blick überraschte, in ihrer Nacktheit ungeschützte Göttin bestraft den Menschen Actaeon, indem sie ihn in einen Hirsch verwandelt. Der Jäger wird nun von seinen eigenen Hunden, die ihn in seiner neuen Gestalt nicht erkennen, getötet.
Ausgehend von den Kunstwerken, die sich explizit auf die folgenreiche Begegnung von Diana (griechisch Artemis) und Actaeon (griechisch Aktaion) beziehen, weitet sich der Spannungsbogen der mehr als 250 Werke umfassenden, exklusiv in Düsseldorf gezeigten Ausstellung zu einem „verbotenen Blick auf die Nacktheit“. Neben Diana werden auch Aphrodite beziehungsweise Venus, Susanna, Bathseba, Kallisto, Nyssia, Phryne, Potiphars Weib und Baubo in ihrem teils dramatischen Handlungskontext vorgestellt.
Die in diesem Umfang und Zusammenhang bislang nicht gezeigte Werkschau greift unter kunstgeschichtlicher Perspektive ein Thema auf, dessen Darstellung in verschiedenen Gesellschaften und Kulturen bis heute als skandalös gewertet oder tabuisiert wird: die Darstellung der weiblichen Nacktheit bis hin zur exponierten Präsentation der Vulva.
Bewusst spiegelt die Ausstellung die voyeurhaften Komponenten wider, die jeglicher Darstellung von Nacktheit, ob keusch oder kokett, ob sittsam oder schamlos, zu eigen sind. Aber sie provoziert auch die Frage, ob es allein das Motiv oder die virtuose Sprache der Kunst ist, die hier den Betrachter zu faszinieren vermag.
Neben Gemälden aus der Antike und der älteren Kunstgeschichte, wie zum Beispiel von Jan Brueghel dem Älteren, Artemisia Gentileschi, Rembrandt van Rijn, Peter Paul Rubens und Paolo Veronese, präsentiert die Ausstellung Werke unter anderem von Pierre Bonnard, Lovis Corinth, Marcel Duchamp, Ferdinand Hodler, Gustav Klimt, Pablo Picasso, Auguste Rodin und Egon Schiele. Im Bereich der zeitgenössischen Kunst sind Positionen von Marina Abramovic´, Nobuyoshi Araki, Joseph Beuys, Balthasar Burkhard, Judy Chicago, Marlene Dumas, Eric Fischl, Pierre Klossowski, Robert Mapplethorpe, Arnulf Rainer, Cindy Sherman, Andy Warhol und anderen vertreten.

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Die Heilige Familie mit der Libelle, um 1495, KupferstichDas Meerwunder, um 1498, KupferstichVerherrlichung Mariens, um 1502, Holzschnitt

Picasso & Gegenwartskunst

Mit der Picasso-Plakate-Sammlung Christoph Czwiklitzer verfügt das Kunstmuseum Heidenheim über die weltweit vollständigste Plakatekollektion des Künstlers. Daneben präsentiert es in wechselnden Ausstellungen vorwiegend Gegenwartskunst.
Marienstraße 4 , D-89518 Heidenheim

Albrecht Dürer: grafische Meisterwerke
Die Druckgrafiken von Albrecht Dürer (1471–1528) zählen zu den Höhepunkten der Kunstgeschichte. Kaum 100 Jahre nach der Erfindung des Holzschnitts und des Kupferstichs gelingen dem Nürnberger Künstler Grafiken von einer Perfektion und Ausdruckskraft, die bis heute unübertroffene Maßstäbe setzen. Doch seine Holzschnitte und Kupferstiche sind nicht nur Glanzlichter in der Geschichte der Druckgrafik, sondern zugleich herausragende Zeugnisse der Renaissance, also jenes Zeitalters, mit dem die Neuzeit beginnt. Neben einer tiefen, teilweise noch mittelalterlichen Religiosität spiegeln Dürers Grafiken so auch das erwachende Interesse an der Antike und den exakten Wissenschaften.
Mit über 100 Werken gibt die Ausstellung einen repräsentativen Überblick über Dürers druckgrafisches Werk, wobei besonders drei Grafikfolgen hervorzuheben sind: die großformatigen Holzschnitte zur Apokalypse des Johannes, die mit 13 Blättern fast vollständige Kupferstich-Passion sowie die 20 Blätter des Marienlebens.
Die Mehrzahl der Werke stammt aus der Sammlung von Ernst Riecker (1844 bis 1918), die sich heute im Besitz der Stadt Backnang befindet. Das Kunstmuseum Heidenheim zeigt sie im Tausch mit seiner Picasso-Plakate-und-Druckgrafik-Sammlung.

Daniel Hausig. licht.bad
Den an sich unsichtbaren elektrischen Strom sichtbar zu machen ist das Anliegen des Schweizer Künstlers Daniel Hausig. Hiezu bedient er sich der Elektrolumineszenz, das ist ein technisches Verfahren, mit dem Farbpigmente durch elektrische Energie zum Leuchten gebracht werden. Die Faszination der Elektrolumineszenz liegt dabei in ihrem sanften, farbigen Leuchten, welches das Licht überraschend stofflich wirken lässt. Für die Ausstellungshalle des Kunstmuseums plant er ein farbiges Lichtfeld, das sich als illusionistische Projektion auf einer Wand fortsetzt.

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Bamyian 3d, Kunsthalle BonnBild Gandhara, Kunsthalle Bonn 

Gandhara. Das buddhistische Erbe Pakistans. Legenden, Klöster und Paradiese

Die buddhistische Kunst Gandharas erscheint dem westlichen Blick seltsam vertraut, ihr westliches Erbe offenkundig. Gandhara bezeichnet eine historische Region im heutigen Pakistan und Afghanistan, die in ihrer Blütezeit von Baktrien über den Hindukusch bis in das zentrale Nordindien verlief. Sie wurde einer größeren Öffentlichkeit bekannt, als die in Fels gehauenen größten Buddhastatuen der Welt in Bamiyan von den Taliban im März 2001 gesprengt wurden.
Museumsmeile Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 4, D-53113 Bonn

Die Kunst Gandharas ist vorwiegend dem Buddhismus gewidmet. Der Buddha selbst wurde ab dem 1. Jahrhundert nach Christus erstmals bildhaft dargestellt. Zuvor gab es keine bildhaften Darstellungen des „Erleuchteten“, man verehrte ihn in Symbolen.
Die Präsentation lässt das außergewöhnliche kulturelle Erbe dieser Region, eines Schmelztiegels der Kulturen, vor unseren Augen aufleben. Die Verbindung zahlreicher Kulturen erfolgte durch den Handel zwischen dem Römischen Reich sowie Ost- und Südasien entlang der Seidenstraße. Auf diesem Weg verbreitete sich auch der aus Indien kommende Buddhismus. Zudem begründeten die großräumigen Eroberungen Alexanders des Großen den Einfluss der griechischen Kultur. So finden sich in der Gandhara-Kunst zahlreiche griechische und römische Einflüsse.
Rund 300 einzigartige Objekte, darunter handwerklich meisterlich gefertigte Steinskulpturen, filigran ausgearbeitete Reliefs, kostbare Münzen und prachtvoller Goldschmuck entführen in die Blütezeit der Kunst Gandharas vom 1. bis 5. Jahrhundert nach Christus. Der Großteil dieser Objekte kommt aus den Museen in Pakistan, mit deren großzügiger Unterstützung die Realisierung dieses Projekts möglich wurde.
Die Ausstellungsarchitektur ist einem für Gandhara typischen buddhistischen Klosterhof nachempfunden. Den Mittelpunkt bildet ein Stupa, ein Monument, auf dem die spirituelle Entwicklung eines Buddha in 36 Reliefs dargestellt ist. Die Ausstellungsräume um den Stupa geben Einblick in die kulturellen Hintergründe und die Architektur von Gandhara.
Ein besonderes Highlight wird dem Besucher mit der Möglichkeit geboten, die zerstörten Buddhastatuen aus Bamiyan virtuell zu erkunden.
Gemeinsam mit den Fachbereichen Informatik/Telekommunikation und Architektur der RWTH Aachen werden ganz neue Wege der Ausstellungspräsentation beschritten. Die zerstörten Buddhastatuen aus Bamiyan leben mittels modernster 3-D-Rekonstruktion wieder auf. Seit mehreren Jahren bemühen sich internationale Experten um die dauerhafte Sicherung der verbleibenden Originalfragmente. Jetzt ist es gelungen, durch modernste Dokumentationstechniken die Geometrie des Denkmals mit einer speziellen Lasertechnologie zu erfassen. Die Messdaten werden in der Ausstellung in einer Stereoprojektion dreidimensional dargestellt und so für den Besucher mithilfe von speziellen Brillen in einzigartiger Weise sichtbar gemacht.

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A Block In Brooklyn, James RizziRizzi Briefmarke Alles GuteRizzi mit Briefmarken im Atelier

James Rizzi. Der Winter wird knallig bunt

Der November wird dieses Jahr alles andere als trist und grau. Denn das Museum für Kommunikation Berlin zeigt ab 21. November 2008 die knallig bunten Post-Pop-Fantasien des amerikanischen Künstlers James Rizzi, die für begeisternde Lebensfreude stehen und einen liebevoll verspielten Blick auf die Welt eröffnen.
Leipziger Straße 16, D-10117 Berlin

Anfang der 1970er-Jahre waren die Arbeiten des 1950 in New York geborenen Künstlers noch in keinem Museum zu sehen. Rizzi, der gerade sein Studium an der Kunstakademie in Tampa, Florida, beendet hatte, schuf sich in New York vor dem Eingang des Museum of Modern Art seinen eigenen Ausstellungsraum. Auf der Straße vor dem Museum verkaufte Rizzi seine Arbeiten, bis er von der Polizei vertrieben wurde.
Bekannt geworden ist Rizzi vor allem durch seine unverwechselbaren 3-D-Grafiken, deren Grundlage Rizzis Gemälde sind, von denen zunächst ein Siebdruck mit einer doppelten Anzahl von Bogen angefertigt wird. Der erste Bogen jedes Paars dient als Hintergrund der Grafik. Objekte, die sich von der Fläche des Hintergrunds abheben sollen, werden aus dem zweiten Bogen ausgeschnitten und mittels 5,15 Millimeter dicker Schaumpolster an ihrem ursprünglichen Platz auf dem Hintergrund befestigt. So entstehen nach und nach dreidimensionale Versionen des ursprünglichen Motivs. Neben diesen 3-D-Grafiken findet man im Werk von James Rizzi aber auch Gemälde, in denen Rizzi immer wieder Szenen aus seiner Heimatstadt New York darstellt.
Im Lauf seines über 30-jährigen Schaffens konnte Rizzi zahlreiche Projekte realisieren: Anlässlich des 40-Jahre-Condor-Jubiläums gestaltete Rizzi die Außenhaut einer Boeing 757 und entwarf 1995 und 1997 die offiziellen Plakate für die Olympischen Spiele in Atlanta und Nagano. Im Jahr 2000 eröffnete in Braunschweig das „Happy-Rizzi-House“ – ein nach den Plänen Rizzis gebautes Geschäftshaus.
Nun hat Rizzi – selbst leidenschaftlicher Philatelist – für die Deutsche Post vier unverwechselbare Zeichnungen gefertigt, die Grundlage für den Druck von Briefmarken wurden. Bereits im Jahr 2007 wurde ein Wettbewerb des Bundesfinanzministeriums ausgeschrieben, bei dem namhafte Grafiker, Designer sowie Hochschulklassen aufgerufen waren, Kunstwerke im Kleinformat zu einem vorgegebenen Thema zu gestalten: „Post – Grüße für jeden Anlass“. Aus über 170 eingereichten Entwürfen wurden jene James Rizzis von der Jury mit großer Mehrheit ausgewählt. Rizzi hatte durch seinen poppigen einzigartigen Stil überzeugt. Zu den Grußthemen „Herzlichen Glückwunsch“, „Alles Gute!“, „Danke“ und „Herzliche Grüße“ sind Marken, Zehnerbogen und ein komplettes Maxiset erschienen. Im Zuge der Veröffentlichung der Rizzi-Briefmarken hat die Deutsche Post mit Genehmigung des Künstlers drei Mercedes-Sprinter mit Motiven aus Rizzis Werken bedruckt.
Im Museum für Kommunikation Berlin sind neben Rizzis 3-D-Grafiken und Gemälden, die käuflich zu erwerben sein werden, auch seine unverkäuflichen Originalentwürfe der Briefmarken zu sehen.
Eine Ausstellung des Museums für Kommunikation Berlin in Zusammenarbeit mit der Art Galerie Richter, Berlin, sowie Rizzis weltweitem Verleger, art28, Stuttgart.

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Abstraktes Bild, Köln TourismusSchwan 1989, Köln TourismusCage 2006, Köln Tourismus

Köln – ein Mekka alter und moderner Kunst

Köln zählt zu den Kulturmetropolen der Welt mit einer zwei Jahrtausende überspannenden Kulturtradition, mit bekannten Museen und hochkarätigen Sammlungen, einer herausragenden Musiklandschaft und einer höchst lebendigen Theaterszene.
Unter Fettenhennen 19, D-50667 Köln

Der als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannte Kölner Dom und die zwölf romanischen Kirchen, anspruchsvolle Museen und Theater sowie die Kölner Philharmonie und Events in der LANXESS arena ziehen jährlich mehr als 10 Millionen Besucher und Kulturinteressierte in die Stadt. Kölns museale Szene ist überaus vielfältig: 36 Museen und weit mehr als 100 Galerien zeigen ein breites Spektrum an Objekten, das von römischer, mittelalterlicher über nicht europäische bis hin zu ganz aktueller Gegenwartskunst reicht.
Als besonderes Highlight im Ausstellungskalender zeigt das Museum Ludwig bis 1. Februar 2009 Gerhard Richter – Abstrakte Bilder. Erstmals konzentriert sich eine umfassende Museumsausstellung von Gerhard Richter ausschließlich auf die abstrakten Gemälde, die in der Zeit von 1986 bis 1990 und im Jahr 2006 entstanden sind und die dominierende Werkgruppe in Richters Œuvre darstellen. Die zum Teil sehr großen Formate sind vielschichtig angelegt und von einer ungeheuren malerischen Dichte. Die rund 40 gezeigten Gemälde stammen aus europäischen und amerikanischen Privatsammlungen und Museen, einige werden erstmals in Deutschland gezeigt. Als Highlight im Begleitprogramm zur Ausstellung wird der von Gerhard Richter sehr geschätzte Komponist Steve Reich am 27. Januar 2009 Drumming Part One im Museum Ludwig spielen und anschließend mit dem Ensemble Modern und Synergy Vocals Music for 18 Musicians in der Kölner Philharmonie aufführen.
Am 31. Oktober 2008 eröffnet das Museum für angewandte Kunst seine Dauerausstellung Kunst und Design im Dialog. Erstmals bietet sich in einem deutschen Museum die Möglichkeit, Design in enger Beziehung zu Werken der bildenden Kunst zu betrachten. So werden die komplexen Verflechtungen der industriellen Formgebung mit den zeitgleichen künstlerischen Entwicklungen vor dem Hintergrund der Zeit- und Kunstgeschichte sichtbar. Ermöglicht hat diese außergewöhnliche neue Konzeption die Schenkung der umfangreichen privaten Sammlung von Prof. Dr. Richard G. Winkler, Architekt und Bauingenieur aus dem Rheinland. Präsentiert wird die Sammlung in Ergänzung mit Werken aus dem Museumsbestand nach einem Ausstellungskonzept des Vitra-Design-Museums Weil am Rhein. Auf über 700 Quadratmetern werden 400 Exponate gezeigt, darunter zahlreiche Schlüsselwerke im Design des 20. Jahrhunderts wie Möbel, Leuchten, Haushaltsobjekte, Kameras oder Radios, gestaltet von wegweisenden Entwerfern, darunter Frank Lloyd Wright, Charles und Ray Eames, Dieter Rams oder Philippe Starck. In Dialog mit ihnen treten herausragende Gemälde etwa von Piet Mondrian oder Wassily Kandinsky und Arbeiten von Günther Uecker, Jesús Rafael Soto oder Victor Vasarely.

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Blechlokomotive,  Historisches Museum BielefeldHerd mit Puppen, Historisches Museum BielefeldKarussel, Historisches Museum BielefeldFeuerwehrauto, Historisches Museum Bielefeld

Blechzauber. Zwischen Dampfmaschine und Puppenhaus

Das Historische Museum Bielefeld präsentiert in einer stimmungsvollen Sonderschau einzigartige Raritäten: aus buntem Blech gefertigte Dampfmaschinen, Werkstätten, Puppenherde und Nähmaschinen in Miniaturformat. Nie gezeigte Sammlerstücke und Schätze des Museums werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Ravensberger Park 2, D-33607 Bielefeld

Mechanisches Spielzeug als Faszinosum von Generationen
Der Zauber ist seit rund 150 Jahren ungebrochen. Funktionsfähige Miniaturen aus Blech faszinieren Jungen und Mädchen, Jung und Alt, gestern und heute. Ob Lokomotiven ihre Runden drehen, Hammerwerke in Bewegung gesetzt oder Puppenherde angeheizt werden: Technisches Spielzeug verbindet Industrie und Kinderzimmer.
Bezahlbares Blechspielzeug kam auf, als sich durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert neue Möglichkeiten und Materialien für die Spielzeugproduktion ergaben. Als strapazierfähiges Relikt spiegelt es den technischen Entwicklungsstand der Gesellschaft, aber auch ihre Rollenbilder wider: In Warenhauskatalogen aus der Zeit vor 1940 findet sich Spielzeug regelmäßig nach Geschlecht getrennt aufgelistet. Der Befund ist typisch: Dampfmaschinen für die Jungs, Puppenküchen für die Mädchen. Schließlich sah das polare Geschlechtermodell des 19. Jahrhunderts für das spätere Erwachsenenleben eine klare Arbeitsteilung vor. Fabrikarbeit und technische Berufe erledigten die Männer, Hausarbeit die Frauen. So lautete zumindest die Theorie – die Ausstellung im Historischen Museum Bielefeld zeigt unter anderem, dass die Realität komplizierter ist.
Spielend lernen wir; insofern ist Spielen – auch – eine ernste Sache. Pädagogische Schriften zeugen von den Mühen, die Staat und Kirche unternahmen, um einen Zugriff auf die Kinderzimmer der Nation zu bekommen. Von Beginn an wurden erregte Diskussionen um die Ausstattung der Kindergärten mit „pädagogisch wertvollen“ Spielzeugen geführt. Immerhin spielten dort erstmals Kinder aus unterschiedlichen Schichten zusammen und unter professioneller Anleitung. Nachahmung wurde als der Schlüssel zur erfolgreichen Integration in das erstarkende Bürgertum begriffen. Puppenkochbücher etwa sollten die „kleine Köchin“ auf ihre familiären Pflichten vorbereiten und an den verantwortungsvollen Umgang mit Nahrungsmitteln gewöhnen. Im Schulunterricht fungierten Verbrennungsmotoren und kleine Nähmaschinen als Lehrmodelle zur Vorbereitung auf das spätere Arbeitsleben. Tatsächlich aber ist bis heute strittig, inwieweit Berufswahl und Lebenskonzepte überhaupt durch die Spielzeugwahl beeinflussbar sind.
Die Ausstellung greift diese und andere offene Fragen auf und illustriert sie. Die Besucher sind aufgefordert, sich ein eigenes Bild zu machen. Dementsprechend wird viel Bekanntes zu entdecken sein, aber – dank der Zusammenarbeit mit versierten Sammlern – auch Besonderheiten und unerwartete Zusammenstellungen. Einen der vielen Höhepunkte stellen echte, große Dampfmaschinen dar. Neben historischem Funktionsspielzeug für Jungen und Mädchen werden auch deren Vorbilder aus dem wirklichen Leben in Szene gesetzt. Im Rahmenprogramm finden zahlreiche Aktivitäten statt: vom Kochen auf dem Puppenherd bis zur Reparatur von Antriebsmodellen. Ein Café mit „Dampfstammtisch“ sorgt für das leibliche Wohl und bietet Gelegenheit zum Fachsimpeln. Am Wochenende sind Aktionstage geplant – etwa mit Dampfschiffen, die auf dem Teich im Ravensberger Park zu Wasser gelassen werden.

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Leopold Kessler, Factory


Leopold Kessler

8. Nov. 2009 bis 14. Feb. 2010
Leopold Kessler (Jahrgang 1976) arbeitet als Konzeptkünstler, Bildhauer, Videofilmer und Aktionskünstler.

Mit interventionistischen Aktionen greift Kessler in den öffentlichen Raum ein, manipuliert scheinbar normale Phänomene und stellt Gesetzmäßigkeiten in Frage. Er analysiert gesellschaftliche Verhaltensweisen und durchleuchtet die Sinnhaftigkeit diverser Ordnungssysteme. Seine Arbeiten, die Metaphern auf soziopolitische und ökonomische Geschehnisse darstellen, finden fast ausschließlich unangemeldet statt. Mit einfachsten Mitteln wie Auslöschen, Markieren, Reparieren oder Hinzufügen untersucht er Funktionsmechanismen an der Schnittstelle zwischen Privatem und Öffentlichem. Der absurde Widerspruch, der seinen Aktionen innewohnt, gibt den Eingriffen oft eine Aura des Humoresken und erinnert an Filmkomödianten wie die Marx Brothers oder Charlie Chaplin – zärtliche Anarchisten, die mit ihren Verrücktheiten die vermeintlich ordentlichen Gesellschaftssysteme konterkarieren.
Kunst ist bei Kessler ein unmittelbares Medium des gesellschaftlichen Lebens mit einer moralisch-ethischen Funktion. Seine Arbeiten sind ein Plädoyer für eine selbstbestimmte Gesellschaft, die die Verhältnisse nicht einfach hinnimmt, sondern scheinbar Etabliertes permanent in Frage stellt.

Details zur Spielstätte:
Steiner Landstraße 3, A-3500 Krems

Veranstaltungsvorschau: Leopold Kessler - Factory

Keine aktuellen Termine vorhanden!
Marlene Haring Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald, 2004, Factory


Marlene Haring

13. Sept. bis 26. Okt. 2009
Marlene Haring (Jahrgang 1978) stellt in ihrer Arbeit Fragen nach sozialer Nähe und Distanz, Körper und Geist, Sex und Gender. In ihren Performances und Happenings, die meist im öffentlichen Raum stattfinden, analysiert die Künstlerin die Strukturen von räumlichen, historischen und sozialen Kontexten.

Haring beschäftigt sich mit der Frage, was es bedeutet, im 21. Jahrhundert als Künstlerin im Betriebssystem Kunst zu agieren. 2004 etwa entstand in Anspielung an Martin Kippenbergers Jetzt geh ich in den Birkenwald, denn meine Pillen wirken bald ihre Installation Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald. Die Arbeit karikiert die männliche Attitüde Kippenbergers, die widersinnige Verwendung des Einbauküchenklassikers thematisiert gleichzeitig die Rolle der Frau und spielt auf das Werk von Birgit Jürgenssen an. 30 Jahre nach dieser sprengt Haring die Ketten des 'Gefängnisses Küche' auf humorvolle, anarchische und subversive Art und Weise.
Die Ausstellung von Marlene Haring wird bewusst zeitgleich mit der Birgit-Jürgenssen-Retrospektive eröffnet, enthält ihr Werk doch zahlreiche Parallelen zu dieser Künstlerin. Auch wurde Haring 2005 der Jürgenssen-Preis für eigenständige, feministische Positionen verliehen.

Details zur Spielstätte:
Steiner Landstraße 3, A-3500 Krems

Veranstaltungsvorschau: Marlene Haring - Factory

Keine aktuellen Termine vorhanden!
Masashi Echigo Madori, Factory


Masashi Echigo: Offenes Atelier

19. Juli bis 30. Aug. 2009
Der japanische Künstler und Architekt Masashi Echigo (Jahrgang 1982) beschreibt mit seinen Installationen die Existenz des physischen Raumes.

Für Echigo sind Definition, Bemessung, formale und kreative Gestaltung die wichtigsten Aufgaben von Kunst und Architektur. Inspiriert durch die Zen-Gärten seiner Heimat und die japanische Tradition der NatureArt, gliedert und gestaltet er den Raum. Seine meditativen Installationen sind sanfte Eingriffe, die zu einer Veränderung von Situationen führen und das Charakteristische der Räume visualisieren, erweitern und vertiefen. Vorhandene Architekturen werden dabei als wesentliche Bestandteile integriert und stellen den Raum in ein völlig neues Licht.
Im Offenen Atelier lädt die Factory einen Stipendiaten/eine Stipendiatin von AIR artist-in-residence Krems ein, seinen/ihren Arbeitsplatz für einige Wochen in den Ausstellungsraum zu verlegen und den BesucherInnen sein/ihr Atelier zu öffnen. 2009 findet dieser Programmpunkt bereits zum fünften Mal statt. Für das Offene Atelier entwickelt Echigo eigens eine maßgeschneiderte Rauminstallation.

Details zur Spielstätte:
Steiner Landstraße 3, A-3500 Krems

Veranstaltungsvorschau: Masashi Echigo: Offenes Atelier - Factory

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