"Zwei Elternpaare; Feinde voller Wut, stoßen die Kinder, die eignen zur Welt, und Kinderliebe stirbt in Kinderblut. Wie solche Liebe kommt und solcher Hass... ist was ihr auf unsrer Bühne seht! Wenn ihr zwei Stunden zuseht unserm Spiel, kann sein ihr wisst dann mehr, kann sein nicht viel!"
Schauspieler des neuen Ensembles, junge Schauspieler der Zürcher Hochschule der Künste und des Max-Reinhardt-Seminars treffen in Bregenz aufeinander.
Regie Nina C. Gabriel
Bühne Andreas Lungenschmid
Kostüme Antoaneta Stereva
Dramaturgie Dirk Diekmann
Regieassistenz und Abendspielleitung Marcus Harms, Simon Skina
Licht Arndt Rössler
Mit: Mario Plaz, Jan Nikolaus Cerha, Bernd Christian Althoff, Katrin Hauptmann, Tamara Stern,
Matthias Britschgi, Stephanie Brenner , Alexander Julian Meile, Michael Schiemer, Alexandra Maria Nutz
Auf dem Münchner Oktoberfest geht die Beziehung zwischen dem Chauffeur Kasimir, der arbeitslos geworden ist, und der Sekretärin Karoline endgültig entzwei. Verloren irren die beiden zwischen Jahrmarktsbuden und Bierzelten herum. Kasimir gerät an ein Ganovenpärchen, den Merkel Franz und seine Erna. Und während er schließlich mit Erna weiterzieht, begibt sich die zaghaft lebenshungrige Karoline mit dem Zuschneider Schürzinger auf den Weg ins vermeintliche Glück.
Eine Aufführung des Niederösterreichischen Landestheaters.
Friedrich Wetter Graf vom Strahl ist angeklagt, das minderjährige Käthchen verführt zu haben. Vor Gericht bezichtigt ihn deren Vater der Zauberei und des Einsatzes von Opiaten. Zwar gelingt es dem Grafen, das Gericht von seiner Unschuld zu überzeugen, aber verzaubert ist er hingegen selbst. Das Mädchen geht ihm nicht mehr aus dem Sinn. "Käthchen, Mädchen, Käthchen! Warum kann ich dich nicht aufheben, und in ein duftendes Himmelbett tragen?" Aber das ist nicht das Einzige, was den Grafen aus der Ruhe bringt. Kunigunde von Thurneck versucht ihm seinen Besitz streitig zu machen. Sie beruft sich dabei auf eine Schenkungsurkunde. Ein Konflikt, der sich offenbar nur gewaltsam lösen lässt. Jedoch sieht sich Wetter völlig unerwartet als Kunigundes Befreier und verliebt sich in sie. Die Heirat ist bald beschlossene Sache. Kunigunde scheinen der Graf und dessen Besitz sicher. Erst als das Käthchen sie beim Bade überrascht und so auf das schreckliche Geheimnis Kunigundes stößt, wendet sich das Blatt. Ein Mordanschlag, den Kunigunde gegen das Käthchen initiiert, schlägt fehl, und bei den Hochzeitsfeierlichkeiten erlebt sie eine unerwartete Überraschung.
Regie: Thomas Goritzki
Bühnenbild & Kostüme: Katrin Busching
Dramaturgie: Dr. Dirk Olaf Hanke
Wie schön kann Liebe sein und wie grausam, wenn sie nicht erwidert wird.
Viktor Rosendorn erfährt die Zurückweisung einer Frau, die er unsterblich zu lieben glaubt. Aus dem Leben zu scheiden, scheint ihm die einzige Möglichkeit zu sein, darauf zu reagieren.
Kurz vor vollendeter Tat erfährt Viktor, dass er königlichen Geblüts ist. Er ist der Sohn von Dornröschen, die mit ihm und ihrem Prinzen vor 30 Jahren aus der Märchenwelt geflüchtet ist, und auch Viktor scheint die zwölfte Fee wohl gesonnen zu sein, doch da war ja auch noch die dreizehnte Fee.
Spiel: Sebastian Putz
Musik: Aline Staskowiak
Ausstattung: Daniela und Sebastian Putz
Im Oktober 2002 stürmen tschetschenische Rebellen während einer Vorstellung des patriotischen Musicals "Nordost" das Theater an der Dubrowka in Moskau, nehmen 850 Menschen als Geiseln und drohen, das Theater in die Luft zu sprengen, wenn sich die russischen Truppen nicht binnen kürzester Zeit aus ihrem Heimatland zurückziehen. Russische Sicherheitstruppen beenden das Geiseldrama blutig mit einem Gasangriff, bei dem 129 Geiseln und sämtliche Geiselnehmer ums Leben kommen, und beweisen, dass Russland nicht in die Knie gezwungen werden kann, wie Präsident Putin später in einer Fernsehansprache verkündet.
Die ungeheuerliche Begebenheit wird aus drei verschiedenen Perspektiven geschildert: Zura ist eine der tschetschenischen schwarzen Witwen, die die Freiheit ihres Volkes einfordern wird. Olga ist glücklich, mit ihrer Familie endlich in eine der Vorstellungen zu gehen. Die Ärztin Tamara hat eine Nachtschicht im Krankenwagen übernommen und weiß noch nicht, dass ihre Tochter unter den Geiseln ist.
Torsten Buchsteiner spürt unter der Wucht der existentiellen Bedrohung, der sich die drei Frauen ausgesetzt sehen, der Frage nach, wie Staatsräson, Hass und Ohnmacht zum Motor einer menschenfressenden Maschine werden, die nicht über Leben und Sterben verhandelt.
Paul Sheldon, ein berühmter Serienkrimiautor, hat sich nach einer Buchpreisverleihung ins Auto gesetzt und ist ohne bestimmtes Ziel losgefahren. Er hatte einen Unfall gehabt, einen schweren Unfall, und SIE hatte ihn gerettet. SIE wohnt in einer von allen Menschen verlassenen Gegend und scheint eine ganz normale Krankenschwester zu sein. SIE ist Pauls "allergrößter Fan". SIE heißt Annie Wilkes und hat alle Misery-Bücher von Sheldon gelesen - bis auf das letzte. Der Autor hatte Misery inzwischen "sterben" lassen und wollte eine gänzlich neue Stilrichtung eingeschlagen. Annie kann das nicht akzeptieren und hält den hilfsbedürftigen und mittlerweile durch Annies "Pflege" drogensüchtig gewordenen Paul in ihrer Gewalt. Annies Forderung: Misery soll wieder auferstehen, Paul ein neues Misery-Buch ganz für sie allein schreiben.
Wird Paul Sheldon in Gefangenschaft ein gutes Buch gelingen? Wie viele Misery-Folgen werden nötig sein, bis Annies Bedürfnisse befriedigt sind? Kann er von dem furchtbaren Ort fliehen oder wird er gar gerettet? Die Antworten wird ein schaurig-spannender und nervenaufreibender Theaterabend geben.
Regie: Lars Wernecke
Bühnenbild & Kostüme: Susanne Thaler
Dramaturgie: Dr. Dirk Olaf Hanke
Paul Sheldon: Michael Jeske
Annie Wilkes: Christine Zart
Das erfolgreiche und im Wohlstand lebende Paar Marie und Jo verfolgt ehrgeizig all das, was die Gesellschaft von ihnen als Konsumenten fordert.
Acht Jünger des Meisters kommen von ihrer Pilgerfahrt aus Graceland, Tennessee, zurück und treffen sich in ihrem Fan-Clubheim in Meiningen, wo der Hausmeister und das Publikum bereits auf sie warten. Hier schildert jeder seine ganz persönliche Geschichte mit dem Propheten des Rock’n’Roll. Die wichtigste Rolle dabei spielen natürlich seine unsterblichen Songs, denen sich jeder auf der Bühne - und im Publikum - auf ganz eigene Weise nähern kann. Der singende Lastwagenfahrer Elvis Aaron Presley löste Mitte der Fünfziger Jahre eine Kulturrevolution aus, wie sie die Welt nie zuvor erlebt hatte. Reihenweise fielen vor allem die weiblichen Fans bei seinem Anblick und beim Ertönen seiner Stimme in Ohnmacht. Und doch war und ist Elvis Presley mehr als der personifizierte Hüftschwung: Der Rock’n’Roll veränderte die Welt, er mündete in die gesellschaftlichen Umbrüche der späten Sechziger und ist seitdem aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. In seiner Musik spiegelt sich das Lebensgefühl einer ganzen Generation, der die Elvis-Songs bis heute Trost spenden und Mut machen.
Regie: Matthias Kniesbeck
Musikalische Leitung: Rudolf Hild
Bühnenbild: Helge Ullmann
Kostüme: Bente Matthiessen
Dramaturgie: Dr. Dirk Olaf Hanke
Susi: Rosemarie Blumenstein
Martin: Renatus Scheibe
Elvira: Josephine Fabian
Tobi: Harald Schröpfer
Johnny: Michael Jeske
Desiree: Sophie Lochmann
Bernadette: Christine Zart
Sylvester: Matthias Herold
Luzius: Roman Weltzien
Der Staatsschauspieler Bruscon – laut eigener Aussage der größte Staatsschauspieler aller Zeiten – tingelt mit seiner Frau und den beiden erwachsenen Kindern von Ort zu Ort. Frau und Kinder haben unter dem Despoten stark zu leiden, denn er fordert bedingungslosen Gehorsam.
Heute soll er im Gasthof „Zum schwarzen Hirsch“ in Utzbach sein selbst verfasstes Drama „Das Rad der Geschichte“, in dem historische Persönlichkeiten von Caesar bis Hitler auftreten, spielen. Doch in Utzbach sind die Zustände niederschmetternd für den Theatermacher: Die Schweine im nahe gelegenen Schweinestall drohen die Vorstellung zu zergrunzen, das die Vorstellung störende Notlicht kann nicht abgeschaltet werden; zu allem Unglück ist heute auch noch Blutwursttag und Wirt und Wirtin anderweitig beschäftigt…
Regie: Thomas Lange
Bühnenbild & Kostüme: Helge Ullmann
Dramaturgie: Gerda Binder
Bruscon, Theatermacher: Hans-Joachim Rodewald
Frau Bruscon, Theatermacherin: Rosemarie Blumenstein
Ferruccio, deren Sohn: Benjamin Krüger
Sarah, deren Tochter: Josephine Fabian
Der Wirt: Ulrich Kunze
Die Wirtin: Evelyn Fuchs
Erna, deren Tochter: Maria Meier
So hört das altgeliebte Sofa von vergangenen Abenteuern und Amouren, von Missverständnissen und Dreistigkeiten, von Träumereien und Wünschen, von Sehnsüchten und höchstem Glück, von Treue und Einsamkeit.
Oft unverschämt direkt, meist launig temperamentvoll, gelegentlich zart säuselnd oder herausfordernd lachend. Aber nie ohne Stil.
Frei verlautbart aus süßem Munde, musiziert nach beredter Note und zitiert aus verbriefter Quelle, wie das Leben so spielt.
Alle hat das Sofa gehabt: Schöne Augen, blonde Haare, bewegte Nächte. Wer wäre ihm nicht erlegen: Die schöne "Blume von Hawaii", der unermüdliche "Boccaccio", die feurige "Giuditta", der teuflische "Paganini", die sinnliche "Marietta", großspurig "Der Favorit" und herzallerliebst die "Clivia".
Bekanntes und Beliebtes in überraschender Gewandung und spritziger musikalischer Adaption. Berühmtes wie Begehrtes vom Hohen Lied Salomons bis zum Kamasutra. Belustigendes als auch Belauschenswertes von Tucholsky bis Ringelnatz.
Zu hören ist von der wilden Jagd nach der Lust, wie von den Träumereien der Frauen im Frühling, von gierigen Blicken und vibrierenden Stimmen, von leuchtend roten Vorhängen und dämmrig lüsternen Straßen, über nackte Schultern und edle Früchte, von der stückweisen Entledigung der Kleider und den verschiedenen Naturen des Kusses, von den Pobacken der Mädchen und edlen Früchten, von Bissen unterm Lindenbaum und aphrodisiernden Wurzeln, von heißen Lippen und schwebenden Füßen. An diesem Abend ist Entspannung angesagt. Es sei denn, die Dämmerstunde trägt wilde Früchte.
Mit Ute Dähne, Rudolf Hild und Albert R. Pasch
Regie: Albert R. Pasch
Musikalische Leitung: Rudolf Hild
Bühnenbild & Kostüme: Helge Ullmann
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