Warum können unsere deutschen Freunde keine Palatschinken machen, sondern bringen bestenfalls „Pfannkuchen“ zustande? Fehlen Ihnen nicht doch sechshundert Jahre habsburgisch-katholisch-barocke Sinnlichkeit und Fleischeslust? Was haben Kaisergruft und Kaiserschmarrn gemein? Ist Zwetschgenröster etwa doch ein Kompott? (Unglückliche Falschantworter werden des Saales verwiesen!) Hätte Fleischpalatschinke statt Bratfisch den Untergang des Erzherzogs aufhalten können? Von herzhaft Herzmanowsky-Olandischem bis subtil-Schnitzlerischem von Abraham a Sancta Clara bis zu den Geheimrezepten der Tante Jolesch beschwört das Küchenpersonal des k.k. privilegierten Theater SCALA beim Live-Palatschinkenbacken alle süßen Versuchungen kakanischer Küchenwonnen. Und die Resultate werden in mehreren Gängen dem p.t.Publikum zum Kosten angeboten. Eine Liebeserklärung an ein österreichisches Nationalgericht, ein Sinnesfest zwischen Literatur, Musik und barocker kakanischer Küchenlust. Nichts für Diabetiker und eingefleischte Republikaner.
Tausende Homosexuelle starben in der Mordmaschinerie des Dritten Reichs. Im Gegensatz zu anderen Lagerinsassen blieb ihnen aber Jahrzehnte lang die Anerkennung als Opfer verwehrt. Das Stigma des Anders- und Abartigen blieb erhalten. Martin Shermans Schauspiel BENT erzählt auf den ersten Blick nur die Geschichte von Max - einem selbstbewussten und hedonistischen Schwulen und seinem Freund Rudi im Berlin der frühen Dreißiger Jahre, als das Leben in der Weltstadt für Homosexuelle noch recht entspannt ist. Schließlich vergnügen sich auch prominente Nationalsozialisten in der Szene. Doch nach dem "Röhmputsch" und der "Nacht der langen Messer" werden die beiden von der einsetzenden Verfolgung überrascht und aus ihrem bürgerlichen Leben gerissen. Nach einer immer unwürdiger werdenden Flucht und dem zunehmenden Verlust der eigenen Identität werden sie festgenommen und nach Dachau deportiert... Rudi geht im Sadismus des Lagers unter, doch Max schafft es aus Überlebenswillen und durch Opportunismus, den "Rosa Winkel", das Kennzeichen der Schwulen in den KZs und damit den niedrigsten Platz in der Lagerhierarchie zu vermeiden- bis die Begegnung mit einem anderen Gefangenen- Horst, der unbeirrt die Demütigungen trägt, die ihm der "rosa Winkel" beschert, sein Leben verändert und entscheidet. Eine unmögliche Liebe am denkbar unmöglichsten Ort entsteht.
Es ist was faul am Zustand Dänemarks. Für den jungen Mann namens Hamlet ist das ganze Land ein Gefängnis. Die Wände haben Ohren. Big Uncle is watching you. Spricht der tote Vater wirklich zu ihm oder verliert er den Verstand? Sind die ehemaligen Spielkameraden echte Freunde oder haben sie den Auftrag ihn umzubringen? Liebt ihn die reizende Ophelia wirklich oder ist sie nur eine Schachfigur ihres Vaters, des Chefbürokraten? Ist die Frau, die mit seinem Onkel schläft noch seine Mutter oder nur eine selbstsüchtige Schlampe? THE COMFORT OF MADNESS. Paranoia im Überwachungsstaat…
Eine Flucht, ein Bunker, 6 Freunde…
Was passiert, wenn man dahinter kommt, dass sein Leben doch nicht so problemlos verläuft, wie man es vermutet?
Was passiert, wenn der Freund sich als Feind entpuppt?
Was passiert wenn einer die Macht besitzt das Schicksal aller zu entscheiden?
"Willkommen in unserem schönen Altersheim Immergrün."
"Ich hasse grün!"
Man hört eine Uhr ticken.
Ab und zu summt eine Fliege.
Die Tapete ist hässlich.
In der Ecke steht ein altes Sofa.
Das ist das Altersheim Immergrün.
Und Herr Berni hasst es.
Denn seit kurzer Zeit ist er Bewohner des Heims.
Und Herr Berni hasst es.
Außer ihm wohnen dort Hermann Diletti, der liebenswürdige Eisverkäufer im Ruhestand,
Frau Gisela Hering, einst gefeierte Operndiva spezialisiert aufs Wagnerfach,
und Bettina Bunzl, Pflegefall und Buttercremetorten-Abhängige.
Und Herr Berni hasst sie.
Betreut werden die Bewohner von der koketten Schwester Sylvie und dem cholerischen
Heimleiter Dr. Gerd Oberwetz-Schnittke aus Detmold.
Und Herr Berni hasst sie.
In einem Haus am Meer treffen drei Personen aufeinander: Der Rechtsanwalt Gerardo ist gerade von der Regierung zum Vorstitzenden eines Ausschusses ernannt worden, der Folterungen während der Diktatur untersuchen soll. Paulina, seine Frau, ist ein Opfer dieser Folterungen gewesen. Rein zufällig bekommen sie Besuch von einem Dritten: dem Arzt Roberto, an dessen Stimme Paulina ihren Folterknecht zu erkennen meint. Gegen den Willen ihres Mannes überwältigt sie den Gast, fesselt und bedroht ihn mit einer Waffe, um dadurch ein vollständiges Geständnis von dem Mann, der sie damals quälte und vergewaltigte, zu erzwingen.
Aus den Tiefen des Palastes, aus den Gemächern der Frauen, von dort, wo die Königin schläft, hallt ein Schrei, der alle bis ins Mark erschüttert, der bis an die Grenzen der Stadt getragen wird. Klytämnestra erwacht aus einem bösen Traum, den sie nicht deuten kann. Doch ahnt sie, dass ihr das Schicksal Schlimmes prophezeit. Das Blut des Gatten, das an ihren Händen klebt, will Rache.
Und schon am nächsten Tag dreht sich die mörderische Spirale aus Schuld, Rache und Vergeltung weiter. Orest kehrt nach Jahren in der Fremde mit seinem Erzieher zurück in das Haus seiner Kindheit. Hier erschlug seine Mutter den Vater grausam im Bad, hier wartet Elektra verzweifelt darauf, dass der Mord am Vater endlich gerächt wird.
Kindsmord, Gattenmord, Muttermord benennen das entsetzliche Geschehen in diesem Drama - die wahre Tragödie aber liegt darin, dass sich das umfassende System, in dem diese Morde eingebettet sind, nicht durchbrechen lässt: Mord folgt auf Mord, und bis heute erzeugt Gewalt stets wiederum Gewalt.
Der Alltag zwischen Besuchen bei den "-Klienten", wie die Problemfamilien genannt werden, und der bürokratischen Verwaltung der Fälle ist von ständiger Überforderung geprägt. Das nicht zu bewältigende Arbeitspensum, die lastende Verantwortung und das Gefühl, immer zu spät zu kommen, führen zu einem Zustand von Handlungsunfähigkeit - und das, wo Handeln ständig und dringend gefordert ist. "Scheitern beschreibt hier nicht einen Skandal, sondern ist auszuhaltender Teil der Arbeit: Helfen mit Risiko."
"Sie war eine äußerst reizvolle Erscheinung. Bis heute bin ich glücklich bei dem Gedanken, dass sie mich gern hatte. Andernfalls hätte sie mir diese Geschichte nicht erzählt. Niemand außer mir hat bis jetzt jemals davon erfahren. Und es ist wahrhaftig allzu grauenhaft. Es übersteigt einfach alles. Nichts, was mir bekannt ist, reicht an es heran ..."
So beginnt Henry James' Erzählung. Der Bericht der jungen Pfarrerstochter entführt uns zu zwei entzückenden Kindern auf einen verlassenen Landsitz im viktorianischen England. Alles scheint in dieser heilen Welt idyllisch, bis sich das Irrationale wie ein langsam wirkendes Gift seinen Weg bahnt.
Zuber versammelt in seinem Programm Texte von Erich Kästner, Jean-Paul Sartre, Heinrich Heine, Hermann Hesse und Kurt Tucholsky und verbindet sie mit Chansons von -Jacques Brel, Gilbert Bécaud sowie Schlager-Hits aus fünf Jahrzehnten. Musikalische Reminiszenzen, literarische Reflexionen und parodistische Einlagen machen den Abend zu einem einmaligen Erlebnis.