Eine Familie in Amerikas tiefster Provinz, im Osage County, Oklahoma, wo die Prärie nicht nur eine Landschaft ist, sondern auch ein seelisches Leiden, ein Bewusstseinszustand wie der Blues. Beverly Weston, Alkoholiker, ehemaliger Schriftsteller und pensionierter Professor der Tulsa University, verschwindet und bringt sich um.
Die erwachsenen Töchter kommen mit und ohne Männer auf den Westonschen Familiensitz, um ihrer krebskranken und tablettensüchtigen Mutter Violet beizustehen. Doch aus dem traurigen Anlass wird eine Schlammschlacht familiärer Konflikte, mit Tränen und Versöhnungen, loderndem Hass, Schreikrämpfen, physischer und psychischer Gewalt, Lügen und Wahrheiten, die keiner hören will. Violet rechnet mit ihren Töchtern ab und diese mit ihrer Mutter. Schritt um Schritt werden in dem Hauen und Stechen alte Geheimnisse gelüftet und Lebenslügen entlarvt. Ein Familienclan zerstört sich selbst. Ganz am Ende bleibt nur Johnna, das schweigsame indianische Hausmädchen, das den amerikanischen Alptraum überlebt.
Doch der Kellner stolpert, das Essen landet auf Axels weißem Anzug, und damit ist das Ritual zerstört – doch von dieser Schrecksekunde an beginnt sein gesamtes Leben in einer großen, wilden Danse Macabre noch einmal an ihm vorbeizuziehen.
„Dieses Stück wurde in einsamen Hotelzimmern geschrieben, bei laufendem Fernseher. Zynischer Realismus und romantische Sentimentalität, die zunehmend den Tonfall unserer Konversation bestimmen, sind auch ein unumgänglicher Bestandteil dieses Stückes. Ich habe mich mit Vergnügen darin gesuhlt und hoffe aufrichtig, dass das Ende der Menschheit nicht schon hinter der nächsten Ecke lauert.“ Jan Lauwers
Eine Produktion der Needcompany. Koproduziert von Festival d’Avignon, Théâtre de la Ville (Paris), Théâtre Garonne (Toulouse), PACT Zollverein (Essen), Cankarjev Dom (Ljubljana), La Rose des Vents (Villeneuve d’Ascq), Automne en Normandie, La Filature (Mulhouse), Kaaitheater (Brüssel), deSingel (Antwerpen).
Mit Unterstützung der flämischen Behörden und dem Kultur 2000 Programm der Europäischen Union.
Das 1988 von Arna Mer-Khamis - Mutter des jetzigen Regisseurs und Leiters Juliano Mer-Khamis - initiierte Freedom Theatre des palästinensischen Flüchtlingslagers Jenin will soziale und politische Veränderung bewirken. Den Kindern des Lagers wird die Möglichkeit geboten, ihre Begabungen zu entfalten und jenes Selbstvertrauen aufzubauen, das sie brauchen, um ihre Zukunft in die Hand zu nehmen.
Neben dem Kulturprogramm des Theaters gibt es zahlreiche Kunst-Gruppen für Kinder und Jugendliche. Seit 2008 ist dem Freedom Theatre die erste palästinensische Theaterschule angeschlossen. Dort bilden internationale Theater- und Performancefachleute junge PalästinenserInnen aus.
Isabella ist blind und lebt zurückgezogen in einem Zimmer in Paris. Sie nimmt an einem wissenschaftlichen Experiment teil, in dem eine Kamera laufend Bilder direkt in ihr Gehirn projiziert. Wahnhaft beginnt Isabella Objekte aus aller Welt zu sammeln, um sich durch sie einen Überblick über ihr Leben zu schaffen. Im Kopf geht Isabella auf die Reise durchs 20. Jahrhundert: Vom 1. Weltkrieg zu Hiroshima, vom Kolonialismus in Afrika zur Mondlandung, von Picasso zu David Bowie…
Eine Produktion der Needcompany. Koproduziert von Festival d’Avignon, Théâtre de la Ville (Paris), Théâtre Garonne (Toulouse), La Rose des Vents (Villeneuve d’Asq), Brooklyn Academy of Music (New York), welt in basel theaterfestival. Mit Unterstützung von Kaaitheater Brüssel und den flämischen Behörden.
"Sieht man eine Frau und einen Mann vor dem Standesbeamten, sollte man sich fragen, wer von beiden des anderen Mörder sein wird."
"Was, wenn ein Mann durch Gedächtnisverlust seine Frau nicht wiedererkennt? Was, wenn sie etwas weiß, was er nicht wissen darf? Und was, wenn er weiß, daß sie weiß, was er nicht wissen darf?
Ein Mann, eine Frau. Ein Spiel mit Masken und ein Spiel mit Wahrheit.
Schmitt konstruiert die Kleinen Eheverbrechen als intelligent kalkulierten Taumel, stets haarscharf an säuberlich gelegten Fallstricken vorbei. Und doch, so böse das neue und alte Spiel scheinen mag, auch die Liebe hat sich daraus nocht nicht verabschiedet. Die Frage ist nur, ob sie am Schluss gewinnt..." (Text zu Kleine Eheverbrechen, Meriadiane, Ammann Verlag, 2006)
Eric Emmanuel Schmitt entwickelte ein zwischen Thriller und Psychodrama changierendes, immer wieder überraschendes, höchst intelligentes und beunruhigendes Theaterstück. Das spannende Beziehungsdrama führt die Zuschauer durch ein Labyrinth menschlicher Abgründe und Täuschungen.
Der französisch-belgische Erfolgsautor Eric Emmanuel Schmitt („Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“, „Enigma“) erhielt 2000 den „Grand Prix du théâtre“ der Académie française für sein Gesamtwerk. Seine Stücke wurden in 35 Ländern aufgeführt und in mehrere Sprachen übersetzt.
"Ich habe mich immer gefragt,
zu welchem Genre das Eheleben gehört.
Zur Tragödie oder zur Komödie?
Die einzige Gewißheit, die mir bleibt,
ist, daß es zur Gattung des Dramas gehört..."
(Eric-Emmanuel Schmitt)
Die Produktion "Kleine Eheverbrechen" vereint ein Team von Künstlern, das bereits für zahlreiche Eigenproduktionen des stadtTheaters verantwortlich zeichnete: Anita Ammersfeld , die Leiterin des stadtTheaters und selbst Schauspielerin und Sängerin steht zum ersten Mal seit der Produktion "Heimat Sweet Heimat" wieder auf ihrer Bühne. Auch Hannes Gastinger , der bereits in der Eröffnungsproduktion "Freunde, das Leben ist lebenswert" und in "Cabaret der verlorenen Seelen" mitgewirkt hat, konnte wieder für eine Rolle gewonnen werden. Die Regie übernimmt der beinahe schon zum Hausregisseur avancierte Thomas Schendel, der für das stadtTheater die erfolgreichen Stücke "Babytalk", "Marlene Moves" und "Cabaret der verlorenen Seelen" inszenierte.
Der Drachenbezwinger Siegfried, vermeintlich unverwundbarer Held, der im Besitz des sagenhaften Nibelungenschatzes ist, hält am Burgunderhof König Gunthers um die Hand der Prinzessin Kriemhild an. König Gunther gewährt ihm diese allerdings nur, wenn Siegfried ihm wiederum bei der Werbung um die unbezwingbare, jungfräuliche Brunhild, Königin von Island, beisteht. Siegfried geht den Pakt mit den Burgundern ein: Mittels seiner Tarnkappe bezwingt er Brunhild für Gunther und erhält Kriemhild zur Frau. Doch der Betrug fliegt auf und auf die Tat der Männer folgt die Rache der Frauen: zu Tode gekränkt fordert Brunhild Siegfrieds Tod. Der Burgunder Hagen Tronje, dem Siegfried schon immer ein Dorn im Auge war, ermordet ihn heimtückisch von hinten. Nun schwört Kriemhild ihrerseits Rache und kann nach ihrer Verheiratung mit Etzel, dem König der Hunnen, die Burgunder an dessen Hof locken. Am Ende steht ein Krieg, den kaum einer überleben wird.
Autor und Regisseur Volker Schmidt bearbeitet die Tragödie um Liebe und Hass, Stolz undScham und Neid und Betrug, an deren Spitze gnadenlose Rache und der Tod stehen.
Mit: Wenzel Brücher, Lisa Fuchs, Matthias Hack, Theo Helm, Simon Jaritz, Ferdinand Kopeinig, Maximilian Löwenstein, Manolo Palma, Judith Richter, Agnieszka Wellenger.
Im Oktober 1959 kam der damals 19jährige Parvis Mamnun von Persien nach Europa, um hier Theater zu studieren. Heute, genau fünfzig Jahre später, erzählt er mit viel Humor von seinen heiter-wundersamen Erlebnissen, Irrungen und Verwirrungen bei der Begegnung mit der westlichen Kultur und seiner Aufnahmeprüfung am Reinhardt-Seminar.
In frecher Harmonie lebt der Taxifahrer und Bigamist John nach einem exakten Stundenplan mit zwei Ehefrauen an zwei Adressen, solange, bis ein Unfall alles durcheinander bringt und seine besorgten Gattinnen zwei Polizeistellen um Hilfe bitten. Diese lässt in Gestalt von zwei harmlosen Polizeiinspektoren nicht lange auf sich warten. Mit Hilfe seines Freundes und Nachbarn Stanley führt John sie in ein Labyrinth phantastischer Ausreden und Lügen, in dem sich die harmlosen Ehefrauen Mary und Barbara in Transvestiten und hysterische Nonnen verwandeln, während der wendige John den entsetzten Stanley mal zum Kind, mal zum homosexuellen Verführer umdichtet.
Keinen Ausweg gibt es aus dem Irrgarten, in dem kein Auge trocken und keine Wahrheit übrig bleibt, bis beide Ordnungshüter (und das Publikum) dem Gesetz der Verrücktheit erliegen.
Auf der Flucht vor ihren einkaufswütigen Ehefrauen verbergen sich Helmut, Arno und Joe in dem ehemaligen Heizungskeller eines Einkaufscenters. Der in Vergessenheit geratene Raum wird zu ihrem heimlichen Rückzugsort. Jeden Samstag treffen sie sich, unbemerkt von ihren Frauen, kurz vor Ende des Einkaufsbummels.
Neben Dosenbier, Fernsehen und dem Fachsimpeln über technisches Gerät bestimmen nur Fußball und Fertigpizzen ihre Idylle. Diese wird jedoch empfindlich gestört, als der Brandschutzexperte Willi ihren Hort der Männlichkeit entdeckt und droht, sie zu verraten und ihr Versteck auffliegen zu lassen.
Freitagvormittag im Ministerium.
Ein pflichtbewusster Ministerialsekretär, sonst immer der Erste, kommt zu spät. Dass er wieder einmal bei der Beförderung übersehen
wurde, hat er am Vorabend reichlich begossen. In seiner Rage beschließt er, von nun an tüchtig die Initiative zu ergreifen und verfasst zusammen mit einer Abgeordneten einen äußerst brisanten Bericht über die empörende Sittenlosigkeit in einem gewissen Etablissement namens "Paradies", in dem seine Chefs ihren heimlichen Amouren nachgehen. Daraufhin bricht aber im Ministerium die Hölle aus.